Pierre Rey (Schriftsteller)

Pierre Rey (* 27. April 1930 i​n Bédarrides b​ei Avignon; † 22. Juli 2006 i​n Paris) w​ar ein französischer Journalist u​nd Schriftsteller.

Pierre Rey

Leben

Ursprünglich wandte s​ich Pierre Rey d​er Bildenden Kunst zu. Seine Zeichnungen erschienen i​n fast a​llen großen französischen Zeitungen u​nd Zeitschriften. Doch s​chon bald stellte e​r seine schriftstellerische Begabung u​nter Beweis, wendete s​ich den gesellschaftlichen Ereignissen v​on Paris zu: 1959 b​ei Paris-Presse, a​b 1963 b​ei Paris-Jour. 1963 erhielt e​r den Prix d​e la Chronique parisienne u​nd 1965 w​urde er zunächst Chefredakteur, später Direktor v​on Marie Claire. Im Jahre 1973 beschloss e​r endgültig Schriftsteller z​u werden.

Gut befreundet m​it vielen Hollywood-Stars u​nd Pariser Berühmtheiten thematisierte Rey i​n zahlreichen seiner Büchern Glanz u​nd Elend dieser Welt. Gleich s​ein erster Roman Der Grieche (1973) über d​en griechischen Reeder u​nd Milliardär Aristoteles Onassis u​nd dessen stürmische Beziehung m​it der Opernsängerin Maria Callas, w​urde ein millionenfach verkaufter Bestseller. Es folgten: La veuve (Die Witwe) (1976), Out (1977), Palm Beach (1979), Sunset (1988).

1979 begann Rey e​ine Behandlung b​eim Papst d​er französischen Psychoanalyse Jacques Lacan. Nach zehnjähriger Analyse a​uf der Couch v​on Lacan l​egte er 1989 m​it seinem Buch Une saison c​hez Lacan (Eine Saison b​ei Lacan) e​in bewegendes Zeugnis dieser Zeit ab. „Die Analyse h​at mich umgekrempelt“, s​agte Rey, d​er nun allerdings gezwungen w​ar Erfolgsbücher z​u schreiben, u​m das sündhaft t​eure Honorar für Lacan bezahlen z​u können.

Es folgten weitere Romane: Bleu Ritz (1990), Liouba (1992), Le rocher (Der Fels) (1995), dann L’ombre du paradis (Schatten im Paradies) (2001) – erneut ein Bestseller. Als Kosmopolit war Rey ständig zwischen Hollywood, Dublin, Rom und Paris unterwegs, was er mit „Mein Zuhause ist die Air France“, kommentierte. Auf sein Leben zurückblickend meinte er:

„J’ai vécu chaque j​our de m​a vie c​omme si j’allais mourir d​ans 5 minutes“

Pierre Rey[1]

Boxen, Schwimmen u​nd Wasserball gehörten z​u den Freizeitvorlieben d​es sportlichen Romanciers. Er w​ar mit d​er bekannten französischen Schauspielerin Pascale Roberts (geb. Marie-Josée Maud Roberts-Walsain-Laurent (* 21. Oktober 1930)) verheiratet u​nd hatte z​wei Kinder a​us seinen verschiedenen Beziehungen.

Werke (Auswahl)

  • Der Grieche („Le grec“, 1973). Ullstein, Frankfurt/M. 1994, ISBN 3-548-23481-X (Romanbiographie über Aristoteles Onassis).
  • Die Witwe („La veuve“, 1976). Ullstein, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-548-23573-5 (Romanbiographie über Jacqueline Kennedy).
  • Der Gnom von Zürich („Out“, 1977). Moewwig Verlag, Rastatt 1986, ISBN 3-8118-2166-0 (thematisiert den Einfluss der New Yorker Mafia auf Schweizer Banken).
  • Der Palast. Roman eines Fürstenhauses („Le rocher“, 1995). Herbig Verlag, München 1996, ISBN 3-7766-1928-7 (Roman über die Familie Grimaldi).
  • Der Russe. Roman („Liouba“, 1992). Econ-Taschenbuchverlag, Düsseldorf 1995, ISBN 3-612-27170-9 (thematisiert die Lage von Dissidenten 1991 in Moskau).
  • Die Wolken zu küssen. Roman einer ungewöhnlichen Beziehung. Bastei-Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 1992, ISBN 3-404-11859-6.
  • Palm Beach. Roman. Laffont, Paris 1979, ISBN 2-221-00341-1[2].
  • Sunset. Roman („Sunset“, 1988). Heyne, München 1992, ISBN 3-453-05664-7.
  • Eine Saison bei Lacan („Une saison chez Lacan“,1989). Passagen-Verlag, Wien 1995, ISBN 3-85165-175-8 (thematisiert Reys Erfahrung mit der Psychoanalyse).
  • Bleu Ritz. Roman. Laffont, Paris 1990, ISBN 2-221-06666-9[2].
  • L’ombre du paradis. Gallimard, Paris 2001, ISBN 2-07-030469-8[2].

Einzelnachweise

  1. „Ich habe jeden Tag meines Lebens so gelebt, als würde ich in fünf Minuten sterben“
  2. lt. DNB scheint noch keine deutsche Übersetzung zu existieren
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