Pierre-Emmanuel Taittinger
Pierre-Emmanuel Taittinger (* 6. Mai 1953 in Reims) ist ein französischer Geschäftsmann und Unternehmer in der Champagner-Herstellung.
Leben
Taittinger führt seit 2006 in Reims das Champagner-Produktionsunternehmen Taittinger nach seinem Vater Jean Taittinger und in dritter Generation nach seinem Großvater Pierre Taittinger, die beide zusammen 1931 das Unternehmen gegründet haben. Der Familienbetrieb mit Kellerei besteht bereits seit 1734, die eigenen Weinberge umfassen heute 288 Hektar. Es wird hauptsächlich Chardonnay geerntet, aus dem Champagner hergestellt wird.[1]
Taittinger hält ein Diplom in Betriebswirtschaft vom Centre de Perfectionnement aux Affaires de Paris und absolvierte das Centre de Formation aux Affaires de Reims (seit 1998 Reims Management School) der École Supérieure de Commerce en France mit dem Master of Business Administration.
Bereits im Jahre 1976 trat Taittinger in das Familienunternehmen ein. Nach der Übernahme von Geschäftsteilen durch Crédit Agricole und Société du Louvre sowie dem Rückkauf der Anteile der Starwood Capital Group stieg er 2006 zum Vorsitzenden des Unternehmens auf. Außerdem sitzt er dem kalifornischen Spirituosen- und Weinkonzern Los Carneros AVA vor und ist Miteigentümer des Savoyer Weinguts Les Fils de René Quénard sowie Präsident und Generaldirektor der Samazeuilh in Galgon.[1]
Taittinger wurde von 1985 bis 1992 für das Département Marne zum Generalrat des Kantons Reims-1 gewählt. Nach dem Ausscheiden Pierre Chevals übernahm er am 2. März 2016 seine Geschäfte als Vorsitzender der UNESCO-Welterbe-Mission Coteaux, Maisons et Caves de Champagne – Patrimoine mondial[2] und organisierte am 10. Juli 2016, den ersten Jahrestag der Aufnahme der Region in die UNESCO-Welterbeliste (4. Juli 2015), den Spaziergang durch das Weinbaugebiet der Champagne.[3]
Im Juli 2016 kündigte Taittinger an, parteilos zur Präsidentschaftswahl in Frankreich 2017 anzutreten. Aus seiner Sicht befindet sich Frankreich in einem ökonomischen und sozialen „Krieg“. Er wollte Vollbeschäftigung und eine liberale Wirtschaftsordnung schaffen[4][5] und hatte vor, sich während des Wahlkampfs von seinen Führungsposten zurückziehen.[6] Wegen eines „ernsten persönlichen Ereignisses“ verzichtete er jedoch bereits 48 Stunden später auf die Kandidatur.[7]
Taittinger ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Tochter Vitalie Taittinger ist seit 2020 Präsidentin des Champagnerhauses.[8][9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Interview with Pierre-Emmanuel Taittinger, President of Taittinger. Best Champagne, abgerufen am 5. April 2018.
- Pierre-Emmanuel Taittinger prend la suite de Pierre Cheval à la tête de la Mission Unesco en Champagne. (Nicht mehr online verfügbar.) L’Union, 2. März 2016, archiviert vom Original am 14. August 2016; abgerufen am 5. April 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- La Champagne va célébrer son inscription à l'Unesco le 10 juillet. La Revue du Vin de France, abgerufen am 5. April 2018.
- Stephan-Andreas Casdorff: Na dann Prost, Frankreich! Der Tagesspiegel, 21. Juli 2016, abgerufen am 5. April 2018.
- Pierre-Emmanuel Taittinger candidat à l'élection présidentielle. Le Figaro, 20. Juli 2016, abgerufen am 5. April 2018.
- Chris Mercer: Pierre-Emmanuel Taittinger to run for French president. Decanter, 20. Juli 2016, abgerufen am 5. April 2018.
- Présidentielle: Le patron de Taittinger renonce à sa candidature. LCP-AN, 22. Juli 2016, abgerufen am 5. April 2018.
- Christian Schubert: Führungswechsel bei Taittinger Die neue Champagner-Baronin in: FAZ.NET vom 20. Oktober 2019
- Alexander Möthe, Jürgen Röder: Vitalie Taittinger Generationswechsel im Champagnerkeller, in: Handelsblatt vom 29. Dezember 2019