Philippe de Ternant
Philippe de Ternant (* 1400; † 1456) war Kammerherr des Herzogs Philipp des Guten von Burgund.
Philippe de Ternant war Kommandant der herzoglichen Garde, kämpfte ab 1430 für den Herzog vor allem in Flandern, hielt sich in dieser Zeit zumeist in Brügge auf. Im gleichen Jahr wurde er zum Gründungsmitglied des Ordens vom Goldenen Vlies ernannt. Ab 1433 gehörte er zum „Grand Conseil“ des Herzogs von Burgund. 1435 gab Philipp der Gute ihm die Baronie Apremont und die Herrschaft Gendray. 1436 wurde er Vogt und Gouverneur von Paris. 1451 wurde er angeklagt, während eines Waffenstillstands mit den Engländern einen englischen Kaufmann verhaftet zu haben, und dazu verurteilt, zu einem vor dem Rat des Ordens um Pardon zu bitten, zu anderen, nach Santiago de Compostela zu pilgern.[1]
Er gab in seiner Zeit in Brügge die beiden Triptychen in Ternant (Côte-d’Or) in Auftrag: den Jungfrauenaltar, der das Werk ein flämischen Künstlers ist, und den Passionsaltar, der das Werk eines brabantischen Künstlers ist.
Familie
Philippe de Ternant, Herr von Ternant und La Motte, war verheiratet mit Isabeau de Roye, der Schwester von Guy de Roye; ihre Kinder waren:
- Charles de Ternant († 1472), wurde mit Karl dem Kühnen gemeinsam erzogen; er war Gouverneur und Kapitän von Château-Chinon.
- Antoinette de Ternant, ∞ Louis de La Tremoille (Haus La Trémoille)
Literatur
- Frédéric Reiffenberg, Histoire de l'ordre de la Toison d'or, depuis son institution jusqu'à la cessation des chapitres généraux, 1830, online (französisch)
- Raphaël de Smedt (Hrsg.): Les chevaliers de l’ordre de la Toison d’or au XVe siècle. Notices bio-bibliographiques. 2. Auflage, Peter Lang, Frankfurt 2000, ISBN 3-631-36017-7 (Kieler Werkstücke. Reihe D, Nr. 3), S. 47f., Nr. 21.
Weblinks
Nachweise
- Vgl. dazu den Bericht über die Ordenssitzung in Sonja Dünnebeil (Hrsg.): Die Protokollbücher des Ordens vom Goldenen Vlies, Bd. 1: Herzog Philipp der Gute (1430-1467), (Instrumenta 9) Thorbecke, Stuttgart 2002 (ISBN 3-7995-7273-2), S. 108–110.