Phaeococcomycetaceae
Die Phaeococcomycetaceae sind die einzige Familie der Ordnung Lichenostigmatales innerhalb der Schlauchpilze. Es sind dunkle hefeartig wachsende Pilze, die meist auf Flechten parasitieren.
Phaeococcomycetaceae | ||||||||||
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Lichenostigma saxicola als schwarze Punkte erkennbar auf der Flechte Caloplaca subsoluta | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Ordnung | ||||||||||
Lichenostigmatales | ||||||||||
Ertz, Diederich & Lawrey | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Familie | ||||||||||
Phaeococcomycetaceae | ||||||||||
McGinnis & Schell |
Merkmale
Die Lichenostigmatales bilden nur sehr selten ein Myzel aus, das wenn vorhanden braun, oberflächlich und glattwandig ist. Es können sowohl echte Fruchtkörper als auch fruchtkörperähnliche Strukturen für die Konidienbildung vorhanden sein, diese sind dann aber fast nicht voneinander zu unterscheiden. Sie sind stromatisch, flechtenbewohnend, dunkelbraun bis schwärzlich, kugelig bis verlängert. Die stromatischen Zellen vermehren sich durch Sprossung, sind beinahe kugelig, die freiliegenden Zellen sind dunkelbraun, warzig, die inneren Zellen sind durchscheinend bis blassbraun.[1] Die Schläuche entwickeln sich zwischen den stromatischen Zellen ohne ein spezielles Gewebe. Sie sind fast kugelig bis kurz elliptisch. Die Wand ist im jungen Zustand zum Scheitel hin verdickt, oft mit einer okularen Kammer. Die Wand färbt sich mit Iod nicht oder rötlich, mit einer Iod-Kaliumiodid-Lösung färbt sie sich nicht oder blassblau. Die Sporen sind im jungen Zustand durchscheinend, die äußere Wand ist manchmal mit einer Kaliumiodid-Lösung blau, im Alter sind sie durchscheinend oder dunkelbraun. Sie sind einfach septiert, elliptisch oder verlängert, mit abgerundeten oder zugespitzten Enden. Bei den Konidien bildenden Strukturen werden keine Konidienträger ausgebildet. Die konidienbildenden Zellen sind blass bis mittelbraun und entwickeln sich aus sphärischen stromatischen Zellen. Sie sind kurz zylindrisch bis beinahe ellipsoid mit einer undeutlich stumpfförmigen Basis. Sie sind polyblastisch, d.h., es werden viele Konidien abgeschnürt. Die Konidien selbst sind vielzellig, ellipsoid, braun, glatt, im überreifen Zustand manchmal auch warzig bis stachelig.[1] Die Hefephase besteht aus dunkelbraunen unseptierten Zellen, die mit Schleim bedeckt sind und sich mit Knospung vermehren.[1]
Lebensweise
Die bekannten Arten der Phaeococcomycetaceae leben als schwarze Hefen, flechtenbewohnend oder felsbewohnend.[1]
Systematik und Taxonomie
Die Familie Phaeococcomycetaceae wurde 1985 von Michael R. McGinnis und Wiley A. Schell erstbeschrieben[2], die Ordnung Lichenostigmatales mit der einzigen Familie Phaeococcomycetaceae allerdings erst 2014 von Damien Ertz, Paul Diederich und James D. Lawrey.[1] Die Typusgattung ist Phaeococcomyces für die Familie[2] und Lichenostigma für die Ordnung. Ertz und Kollegen begründen diese ungewöhnliche Abweichung damit, dass Lichenostigma-Arten dominieren. Die neue Ordnung Lichenostigmatales ist eine Schwesterklade zu den Arthoniales.[1]
Zur Zeit (Stand Oktober 2018) zählen nur folgende drei Gattungen zur Familie und Ordnung:[3] Allerdings zählen noch weitere nicht beschriebene felsbewohnende Arten dazu.[1]
- Etayoa
- Lichenostigma
- Phaeococcomyces
Einzelnachweise
- Damien Ertz, James D. Lawrey, Ralph S. Common und Paul Diederich: Molecular data resolve a new order of Arthoniomycetes sister to the primarily lichenized Arthoniales and composed of black yeasts, lichenicolous and rock-inhabiting species. In: Fungal Diversity. Band 66, 2014, S. 113–137, doi:10.1007/s13225-013-0250-9 (springer.com [PDF]).
- Phaeococcomycetaceae. In: MycoBank. Mycobank, abgerufen am 6. Oktober 2018.
- Nalin N. Wijayawardene, Kevin D. Hyde, H. Thorsten Lumbsch, Jian Kui Liu, Sajeewa S. N. Maharachchikumbura, Anusha H. Ekanayaka, Qing Tian, Rungtiwa Phookamsak: Outline of Ascomycota: 2017. In: Fungal Diversity. Band 88, 2018, S. 167–263, doi:10.1007/s13225-018-0394-8.