Pfarrkirche Nöchling
Die Pfarrkirche Nöchling steht am Ostende des Marktplatzes in der Marktgemeinde Nöchling im Bezirk Melk in Niederösterreich. Die dem heiligen Jakobus dem Älteren geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Maria Taferl in der Diözese St. Pölten. Die Kirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Urkundlich wurde 1160 die Tochterpfarre bzw. Filiale von St. Oswald genannt. Urkundlich wurde 1681 eine Pfarre gegründet.
Architektur
Die Kirche zeigt sich als biedermeierliches Langhaus mit einem spätgotischen Chor und Turm. Die Kirche ist im Osten von einem Friedhof umgeben.
- Kirchenäußeres
Das Langhaus mit dem Chronogramm an der Westfassade 1839/1841 zeigt sich mit Rundbogenfenster und einem stark profilierten Dachgesims unter einem Walmdach. Der eingezogene niedrigere spätgotische Chor hat zweibahnige Maßwerkfenster. Der gotische Turm im südlichen Chorwinkel mit einem Kaffgesims zweigeschoßig hat abgefaste Schlitzfenster und ein kleines Spitzbogenfenster im Obergeschoß, er trägt über einem profilierten Gesims einen geschweiften Pyramidenhelm um 1840. Der schlichte Sakristeianbau mit nördlichen Chorwinkel entstand um 1840. An der mit Doppellisenen eingefassten Westfassade gibt es eine Konsolfigur Johannes Nepomuk aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts.
An der südlichen Langhauswand gibt es einen Grabstein mit einem Kreuz zu Schulmeister Emanuel Johann Fischer 1779 bzw. 1689.
- Kircheninneres
Das dreijochige Langhaus zeigt sich kreuzgratüberwölbt mit gekoppelten Gurtbögen auf einem profilierten Gesims auf Wandpfeilern mit vorgelegten Doppellisenen. Die platzlunterwölbte dreiachsige Westempore ist mit einer Korbbogenarkade zum Langhaus geöffnet. Der Triumphbogen ist eingezogen.
Der zweijochige Chor unter einem Netzrippengewölbe mit Schlingrippen auf Diensten schließt mit einem Dreiachtelschluss um 1500.
Die Glasmalerei schuf die Firma Rudolf Nagl und zeigt im Chorschlussfenster Christus am Ölberg und Verklärung am Berg Tabor und seitlich Theresia und Elisabeth, Antonius Eremit und Leopold, Anna und Joachim, im Langhaus Katharina, Hippolyt, Notburga, Isidor, Antonius von Padua und Cäcilia.
Ausstattung
Der Hochaltar aus 1690 von Sebastian Kaninger hat einen Aufbau mit seitlichen Säulen und trägt die Figuren Joachim und Anna, der Mittelteil des Altares wurde 1932 verändert und zum Chorschlussfenster geöffnet, die freistehende Mensa trägt einen Tabernakel aus dem vierten Viertel des 18. Jahrhunderts.
Das Orgelprospekt und die Orgelbrüstung entstanden um 1840, der Werk schuf Franz Josef Swoboda 1909.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. Nöchling, Pfarrkirche hl. Jakob d. Ä., mit Grundrissdarstellung, Friedhof, Pfarrhof. S. 799–780.