Pfarrkirche Brand im Brandnertal
Die römisch-katholische Pfarrkirche Brand im Brandnertal steht in der Gemeinde Brand im Brandnertal in Vorarlberg. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt gehört zum Dekanat Bludenz-Sonnenberg in der Diözese Feldkirch. Die Kirche und der nördliche Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Geschichte
Urkundlich wurde 1410 eine Kapelle Unserer Lieben Frau genannt. 1476 wurde ein Priester genannt. Ein 1507 geweihter Neubau wurde 1617 de facto und 1727 de jure zur Pfarrkirche erhoben. Die gotische Kirche wurde von 1961 bis 1966 mit einem Zubau der Moderne nach den Plänen der Architekten Helmut Eisentle, Bernhard Haeckel und Leopold Kaufmann ergänzt. Im Norden der Kirche im Friedhof steht eine Aufbahrungshalle aus 1961.
Architektur
Das gotische Langhaus mit einem eingezogenen Chor hat im Süden des Chores ein überdachtes Vorzeichen. Der Nordturm am Chor mit einem ehemaligen Spitzhelm aus 1902 erhielt 1964 ein Satteldach. Das breite moderne Langhaus als hoher Bau unter einem steilen Satteldach mit einer angebauten Sakristei steht quer zum alten Langhaus.
Der einjochige Chor mit einem Fünfachtelschluss hat ein einfach gekehltes Netzrippengewölbe auf Halbsäulen und zwei runde Schlusssteine, Spitzbogenfenster und links eine Rundbogenöffnung zum Turm. Das Turmerdgeschoss unter einem Tonnengewölbe ist eine Beichtkapelle. Der leicht eingezogene Triumphbogen ist gekehlt. Das schmale gotische Langhaus hat eine neue trapezförmige Holzdecke und beidseits je zwei Spitzbogenfenster. Das Langhaus der Moderne ist ein Betraum mit einem eigenen Altarraum unter einem Satteldach.
Gotische Fresken im alten Langhaus wurden 1942 vom Maler und Restaurator Toni Kirchmayr freigelegt und zeigen links die Heiligen Margaretha, Barbara und Katharina, darunter Anna mit Maria, zwei Stifter mit dem Brandis-Wappen, in der Mitte drei Heilige, darunter Immaculata, und rechts Christus in der Vorhölle, darunter vier Figuren, an der Nordwand links oben eine verblasste Figur, darunter Auferstandener mit Maria Magdalena, rechts Verkündigung und vier Nothelfer, alle um 1500.
Ausstattung
An der Altarwand ist eine Figurengruppe Kreuzigung mit Maria und Johannes aus Feldkirch um 1480. Den Tabernakel mit einem Altarkreuz schuf Franz Steurer (1964). Die Figur Maria mit Kind um 1500 wurde aus der ehemaligen Daleukapelle hierher übertragen. Das Gnadenbild Maria mit Kind der Rosenkranzbruderschaft aus 1667 ist in Verwahrung. An der linken Altarwand ist ein Kruzifix um 1680. In der Beichtkapelle ist die Figur Pietà aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Kreuzwegstationen sind Reliefs.
Ein gotischer Seitenaltar hl. Videlis war bis 1868 im Kapuzinerkloster Feldkirch, ab 1910 in der Kapelle im Kehr in Feldkirch, und wurde 1970 zur Pfarrkirche Brand übertragen und in der Sakristei aufgestellt. Er trägt mittig die Figuren Anna selbdritt und seitlich Josef und Joachim und an den Flügelinnenseiten die Relieffiguren Nikolaus und Theodul und an den Flügelaußenseiten das Bild Verkündigung Mariens vom Maler Hans Rabensteiner aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Im Gesprenge ist mittig die Figur Krönung Mariens links Katharina rechts Barbara. Altar und Figuren sind aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
Die Orgel von Anton Behmann (1889) wurde von Edmund Hohn (1962) umgebaut. Vor der Altarmensa im Chor ist eine Glocke gegossen von der Firma Oberanker (1923).
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Vorarlberg 1983. Brand, Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, S. 53–54.
Weblinks