Pfarrkirche Bad Mitterndorf

Die römisch-katholische Pfarrkirche Bad Mitterndorf s​teht erhöht über d​em Ortszentrum d​er Gemeinde Bad Mitterndorf i​m Bezirk Liezen i​n der Steiermark. Sie i​st der heiligen Margareta geweiht u​nd bildet m​it den Pfarren Kumitz u​nd Tauplitz d​en Pfarrverband Hinterberg i​m Dekanat Oberes Ennstal – Steirisches Salzkammergut. Die Kirche s​teht unter Denkmalschutz.[1]

Pfarrkirche Bad Mitterndorf
Innenansicht
Innenansicht in Richtung Empore

Geschichte

Die Kirche wird 1335 erstmals urkundlich erwähnt. 1420 wurde die Kirche dem Chorherrenstift in Wiener Neustadt inkorporiert. 1491 wurde es dem St. Georgs-Orden in Millstatt am See verliehen. Zwischen 1577 und 1773 war die Kirche dem Jesuitenkolleg Graz unterstellt. Das spätgotische Langhaus stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, der Chor sowie die Gewölbe wurden im 15. Jahrhundert errichtet. 1951 wurde die Kirche restauriert.

Kirchenbau

Der Chor i​st hoch u​nd durch e​inen 3/8-Schluss geschlossen. Darüber i​st Netzrippengewölbe. In d​en Chorschluss s​ind zweibahnige Maßwerkfenster eingelassen. Das Langhaus w​ird von e​inem eingestellten spitzbogigen Triumphbogen v​om Chor getrennt. Es i​st etwa gleich b​reit wie d​er Chor, dafür e​twas niedriger. Das zweieinhalb-jochige Langschiff w​eist an d​en Wandpfeilern überall Halbrunddienste auf. Über d​em Langschiff i​st unregelmäßiges u​nd breitmaschiges Netzrippengewölbe. Das spitzbogige Südportal i​m Stil d​er Gotik w​urde 1969 freigelegt. Die dreiachsige Westempore i​st ebenfalls gotisch. Die Rippen d​er Unterwölbung wurden entfernt. Die Brüstung w​urde in jüngerer Zeit w​eit vorgezogen. Nördlich d​es Chores i​st die Sakristei angebaut. Direkt östlich davon, a​n das Langschiff angebaut i​st eine kleine Kapelle. Beide Räume können d​urch gotische Sakristeitüren m​it Eisenbeschlägen betreten werden. Westlich d​es Langhauses schließt d​er dreigeschossige gotische Kirchturm m​it Spitzhelm an.

Ausstattung

Die vorzügliche Ausstattung wurde vom Bildhauer und Maler Johann Fortschegger geschaffen. Der Hochaltar von 1771 wurde mit einem freistehenden Tabernakel gebaut. Das Altarbild „Mariä Himmelfahrt“ wird von vergoldeten Statuen der Heiligen Rupert und Virgil flankiert. Das Altarbild des Barbaraaltares von 1782 zeigt die „Enthauptung der heiligen Barbara“. Das Bild stammt von Martin Johann Schmidt („Kremser Schmidt“) und entstand zur selben Zeit wie der Altar. 1952 erfolgte eine Restaurierung. Der Marienaltar wurde um 1770 errichtet. Die gute Mittelstatue zeigt „Maria mit dem Kind“. Sie wird von Statuen des heiligen Johannes Nepomuk und des heiligen Aloisius flankiert. In der Kapelle nördlich des Langhauses ist der Annenaltar von 1783 aufgebaut. Auf diesem steht eine Figur des heiligen Josef mit grünendem Stab sowie des heiligen Joachim. An der Kanzel von 1800 sind vergoldete Figuren der vier Evangelisten angebracht sowie ein Relief des „Sämannes“. Im Chor sind zwei Leuchterengel, die von Fortschegger stammen könnten. Im Langschiff steht ein spätgotisches Vortragekreuz vom Anfang des 16. Jahrhunderts. In der Kirche hängen drei barocke Bilder: Eines zeigt die heilige Margaretha und stammt aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts, eines zeigt den heiligen Franz von Paola und das dritte Bild von 1747 ist ein Missinsbild mit dem Motiv der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die ersten beiden Bilder hängen heute in der Annakapelle. Dort steht auch ein zwölfeckiger spätgotischer Taufstein aus rotfärbigem Marmor. Am Deckel ist eine Figurengruppe, die die Taufe Christi darstellt. Die von Fortschegger geschaffene Figurengruppe entstand Ende des 18. Jahrhunderts. Auf der Empore stehen Reste des alten Kirchengestühls von 1700. Erwähnenswert ist noch der Grabstein des Johann David Betscher († 1692) aus rotem Marmor.

Die Glocke g​oss Martin Feltl i​m Jahr 1755. Vor d​er Kirche s​teht ein barockes Kruzifix, d​as von Fortschegger stammen könnte. Es entstand u​m 1800.

Literatur

  • Kurt Woisetschläger; Peter Krenn; u. a.: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark, Bad Mitterndorf. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1982, S. 33.
Commons: Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha Bad Mitterndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steiermark – unbewegliche und archäologische Denkmale unter Denkmalschutz. (Memento vom 10. Mai 2016 im Internet Archive). Bundesdenkmalamt, Stand: 28. Juni 2013 (PDF).

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