Pfarrkirche Altlengbach
Die Pfarrkirche Altlengbach steht auf einem parkartig gestalteten Kirchhügel in der Marktgemeinde Altlengbach im Bezirk St. Pölten-Land in Niederösterreich. Die den Heiligen Simon Zelotes und Judas Thaddäus geweihte römisch-katholische Pfarrkirche gehört zum Dekanat Neulengbach in der Diözese St. Pölten. Das Kirchengebäude und der ehemalige Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert (urkundlich 1040) durch die Herren von Lengenbach gegründet und geweiht. Eine Pfarre wurde urkundlich um 1200 genannt. 1253 wurden die Pfarre und die Burg landesfürstlich. Um 1400 löste sich der Herrschaftssitz auf. Urkundlich wurde 1458 der Magdalenenaltar der Liebfrauenzeche „in der Abseiten“ geweiht und wohl in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit dem von Kaiser Friedrich III. gestifteten St. Georgs-Orden verbunden. Von 1515 bis 1529 war Christoph Stenzl als Bruder des St. Georgs-Ordens Pfarrer in Altlengbach. In josephinischer Zeit erlitt die Kirche einen Brand. Die Kirche wurde 1933/1935 renoviert und 1973/1974 restauriert.
Architektur
Die Kirche und der Pfarrhof sind als Burg-Kirchen-Anlage südlich der Hauptstraße auf einem parkartig gestalteten Hügel ein prägender Teil von Altlengbach. Im Westen ist die Ummauerung der Wehrkirchenanlage teils erhalten, der die Anlage umgebende ringförmige Graben ist im Terrain erkennbar. Das Langhaus der Kirche ging aus einem romanischen Vorgängerbau hervor, der Chor ist frühgotisch/gotisch, der Turm steht auf dem Kern eines wohl romanischen runden Karners.
Das Langhaus unter einem Schopfwalmdach zeigt barocke Lünettenfenster, die schmucklose Westfassade zeigt in den Ecken romanische Traufsteine. Nordseitig befindet sich in einem kleinen kreuzgratgewölbten Vorbau aus dem Ende des 16. Jahrhunderts ein gotisches Spitzbogenportal. Der überhöhte Chor mit einem Fünfachtelschluss hat gestufte Strebepfeiler und zeigt barock erneuerte Spitzbogenfenster. Der ungegliederte quadratische Turm hat Rechteckfenstergewände, Schießscharten, Ortsteine, spitzbogige Schallfenster und einen im 19. Jahrhundert aufgesetzten Pyramidenhelm. Ostseitig führt ein hölzerner Stiegenaufgang zum rechteckigen gotischen Hocheinstieg auf einem mächtigen Konsolstein, nordseitig gibt es einen weiteren gotischen Hocheinstieg. Außen zeigt die Kirche drei Priestergrabplatten, einmal mit Christoph Maximilian Angler mit 1754. In einem neugotischen Blendbogen ist ein Kruzifix aus 1926.
Ausstattung
Der Hochaltar ist ein barockes Säulenretabel von 1734.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich südlich der Donau 2003. Altlengbach, Pfarrkirche Hll. Simon und Judas Thaddäus, Pfarrhof, S. 34–36.