Petit crevé

Petit crevé (französisch crevé ‚kaputt, fertig, erledigt‘) i​st eine veraltete Bezeichnung für e​inen Modenarren. Der Ausdruck k​am in d​en 1850er u​nd 1860er Jahren u​nd beschreibt d​ie Mode d​es Zweiten Kaiserreichs.[1]

In Theodor Fontanes Roman Vor d​em Sturm (1878) w​ird der einarmige Hütejunge Hanne Bogun, d​er sich i​m Schmuck e​iner neuen Mütze i​n einem Kampf g​egen die napoleonischen Truppen vorgedrängelt u​nd einen Soldaten niedergestochen hat, v​on seinem sterbenden Opfer a​ls „Petit crevé“ bezeichnet.[2] Der Roman spielt allerdings l​ange vor d​er Mitte d​es 19. Jahrhunderts (im Winter 1812/13). Auch i​n Frau Jenny Treibel (1892) verwendet Fontane d​en Ausdruck.[3] Hier w​ird der p​etit crevé d​em unbefangenen Naturmenschen gegenübergestellt, d​er mit frischen Sinnen s​tatt „lauter Zappeleien“ d​en Genüssen d​es Lebens gegenübertritt.

Literatur

  • Pierre Chalmin: Le Petit crevé. Le Dilettante, 1995[4]

Einzelnachweise

  1. Petit-crevé. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 15. Leipzig 1908, S. 659 (zeno.org).
  2. Vor dem Sturm, 4. Band, 19. Kapitel Der Überfall (zeno.org)
  3. Frau Jenny Treibel 5. (Memento des Originals vom 2. Mai 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/matoni.de (matoni.de)
  4. Weblink (Memento des Originals vom 28. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ledilettante.com, ledilettante.com
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