Peter von Dresden
Peter von Dresden (Petrus Dresdensis; * um 1350; † 1421 oder 1426 in Prag oder Regensburg) kam 1409, als die Deutschen nach dem Kuttenberger Dekret die Universität Prag verließen, als Rektor der Kreuzschule nach Dresden. Es stellte sich jedoch heraus, dass er selbst ein Anhänger der Hussiten war, und so wurde er 1412 wieder vertrieben. Daraufhin zog er mit seinen Gesellen Nikolaus und Friedrich wieder nach Prag und gründete dort im Haus zur Schwarzen Rose eine Schule für deutschsprachige hussitische Prediger. 1421 oder 1426 wurde er in Regensburg verbrannt.
In einer Liedersammlung von Peter von Dresden ist das bekannte Weihnachtslied „In dulci jubilo“ zu finden, das ihm in der älteren Forschung oft zugeschrieben worden war.
Literatur
- Siegfried Hoyer: Peter von Dresden (Peter Gerticz). In: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (Hrsg.): Sächsische Biografie.
- Heinrich Böhmer: Magister Peter von Dresden. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde. Band 36, 1915, S. 212–231
- Siegfried Hoyer: Peter von Dresden und die Anfänge der Hussitenbewegung. In: Dresdner Hefte, Heft 65: Dresden im Mittelalter
- Franz Machilek: Petrus von Dresden. In: Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage, Band 8, Sp. 122
- Paul Pfotenhauer: Peter von Dresden. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 25, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 474 f.
- František Šmahel: Petrus von Dresden. In: Lexikon des Mittelalters. Band 6, 1973
- Stadtlexikon Dresden A–Z. Verlag der Kunst, Dresden 1995, ISBN 3-364-00300-9