Peter Weidenhammer
Peter Weidenhammer (* um 1480; † um 1540) stammte aus Franken und ließ sich in Schneeberg nieder. Er war ein deutscher Chemiker und Alchemist.
Der auf Christian Meltzers 1684 erschienenen „Bergkläufftige Beschreibung Der Churfürstl. Sächß. freyen und im Meißnischen Ober-Ertz-Geburge löbl. Bergk-Stadt Schneebergk“ basierenden Legende nach hat Peter Weidenhammer um 1520 blaue Farbe im Erzgebirge hergestellt. Er soll sie nach Venedig verkauft haben, wo man sie zur Herstellung von blauen Glasperlen verwendet hat[1][2]:
- „Peter Weidenhammer / auch ein Franck / ist arm anhero gekommen / hat sich aber mit der Farbe / so er auß denen Wißmuth Graupen gemachet / und in vielen Centnern / jeden für 25 Rthlr. / nach Venedig verhandelt / also auffgekobert / daß er zu großen Mitteln kommen / und ein schönes Hauß am Marckte auffgebauet. Sein Nahme stehet in der grossen Kirchen / mit dieser Jahreszahl: 1520.“
Da die blaufärbende Wirkung des Kobaltoxides bei der Glasherstellung bereits in der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts in Venedig bekannt war, wies Albrecht Kirsche aus Dresden in seiner 2003 erschienenen Dissertation nach, dass Weidenhammer nicht der Erfinder des Safflors sein kann, wie in einiger Literatur kolportiert wird. Es ist vielmehr das Verdienst von Weidenhammer, dass er die Blaufarbenherstellung im Erzgebirge erstmals einführte. Christoph Schürer hingegen wandte erstmals die Blaufärbung bei der Glasproduktion in der Eulenhütte um 1540 an.
Literatur
- W. Bruchmüller: Der Kobaltbergbau und die Blaufarbenwerke in Sachsen bis zum Jahre 1653, in: Glückauf! 18. Jg. (1898), S. 9–11 und S. 17–22.
- Albrecht Kirsche: Zisterzienser, Glasmacher und Drechsler - Glashütten in Erzgebirge und Vogtland und ihr Einfluss auf die Seiffener Holzkunst. Berlin, Münster, München, New York 2005, S. 116–121.
Einzelnachweise
- Christian Meltzer: Bergkläufftige Beschreibung Der Churfürstl. Sächß. freyen und im Meißnischen Ober-Ertz-Geburge löbl. Bergk-Stadt Schneebergk. Schneeberg, 1684, S. 469. (Digitalisat)
- Albrecht Kirsche (A. Kirsche: Zisterzienser, Glasmacher und Drechsler - Glashütten in Erzgebirge und Vogtland und ihr Einfluss auf die Seiffener Holzkunst. Berlin, Münster, München, New York 2005, S. 117.) schreibt dieses Zitat jedoch fälschlicherweise Christian Lehmann zu.