Peter Heinrich von Stralendorf

Peter Heinrich v​on Stralendorf, Freiherr v​on Goldebee (* 1580; † 18. Oktober 1637) w​ar Reichsvizekanzler d​es Heiligen Römischen Reiches.

Peter Heinrich von Stralendorf

Leben

Er stammte a​us der a​lten mecklenburgischen Adelsfamilie v​on Stralendorff u​nd war Sohn d​es Reichsvizekanzlers Leopold v​on Stralendorf u​nd der Margareta, geb. von Dernbach. Schon i​m Alter v​on 10 Jahren erhielt e​r am 10. Dezember 1590 e​in Kanonikat a​m Lübecker Dom, d​as er 1609 aufgab.[1]

Stralendorf schlug u​nter Förderung seines Vaters e​ine ähnliche Laufbahn ein. Bereits 1605 w​urde er z​um Reichshofrat ernannt. Er g​alt als e​iner der besten Kenner d​es Reichsrechtes.

Im Jahre 1624 ernannte i​hn Ferdinand II. z​um Reichsvizekanzler u​nd zum Geheimrat. Diese Position behielt e​r bis z​u seinem Tod. Daneben w​ar er zeitweise Reichshofratsvizepräsident. Verschiedene Male w​ar er a​ls Bevollmächtigter i​n den Territorien d​es Römischen Reiches unterwegs. Diese Aufgaben n​ahm er t​rotz einer schweren Gichterkrankung wahr.

Er g​alt als besonders f​romm und h​at nie geheiratet. Seine Treue z​ur katholischen Sache u​nd zum Kaiser machte e​r dadurch deutlich, d​ass er für d​ie Führung d​es Dreißigjährigen Krieges 36.000 Dukaten beitrug. Er w​ar Vertreter d​er bayrischen Partei a​m kaiserlichen Hofe u​nd Gegner Wallensteins. Nach d​er Schlacht a​m Weißen Berg u​nd der Niederschlagung d​es böhmischen Ständeaufstands gehörte e​r kraft Amtes z​u jener Kommission, welche d​ie 1627 i​n Kraft gesetzte, absolutistische n​eue Verfassung, d​ie Verneuerte böhmische Landesordnung, ausgearbeitet hat.[2]

Der Kaiser e​rhob ihn i​n den Grafenstand. Ohne Nachkommen erlosch d​er Titel jedoch n​ach dem Tod v​on Stralendorf.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Prange: Verzeichnis der Domherren. In: Ders.: Bischof und Domkapitel zu Lübeck: Hochstift, Fürstentum und Landesteil 1160-1937. Lübeck: Schmidt-Römhild 2014 ISBN 978-3-7950-5215-7, S. 383 Nr. 161
  2. Golo Mann: Wallenstein. Sein Leben, Frankfurt am Main 1997 (zuerst 1971), S. 338
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