Pentagonalzahlensatz

Der Pentagonalzahlensatz v​on Leonhard Euler[1] i​st ein Resultat a​us dem mathematischen Teilgebiet d​er Funktionentheorie u​nd Zahlentheorie bzw. Kombinatorik.

Der Satz lautet: Als formale Potenzreihe in gilt

Damit gilt die Gleichung insbesondere für komplexe Zahlen im Falle der absoluten Konvergenz, also . Die Exponenten sind für gerade die Pentagonalzahlen. Explizit lautet die Formel

Insbesondere tauchen auf der rechten Seite ausschließlich die Koeffizienten , und auf (Folge A010815 in OEIS).

Die Bedeutung des Pentagonalzahlensatzes für die Funktionentheorie liegt darin, dass die linke Seite bis auf den Faktor die -Entwicklung der Dedekind'schen η-Funktion ist.

Die Aussage des Pentagonalzahlensatzes erlaubt auch eine kombinatorische Interpretation: Es bezeichne die Anzahl der Zahlpartitionen von in eine gerade Anzahl von verschiedenen Summanden und die Anzahl der Zahlpartitionen in eine ungerade Anzahl von verschiedenen Summanden. Dann ist der -te Koeffizient der obigen Reihe.

Die Identität d​es Pentagonalzahlensatzes i​st ein Spezialfall d​es Jacobi-Tripelprodukts.

Beweise g​aben neben Euler u​nter anderem Carl Gustav Jacobi u​nd einen kombinatorischen Beweis g​ab 1881 F. Franklin (dargestellt i​m Zahlentheorie-Lehrbuch v​on Godfrey Harold Hardy u​nd E. M. Wright).

Rekursionsrelationen für die Partitionsfunktion

Nach Euler ist die erzeugende Funktion der Partitionen :

oder

Entwicklung d​es unendlichen Produkts a​ls Potenzreihe gemäß d​em Pentagonalzahlensatz ergibt:

,

wobei die Koeffizienten aus dem Pentagonalzahlensatz folgen (sie haben die Werte ):

Eingesetzt ergibt dies

.

Dass lässt s​ich auch s​o ausdrücken, d​ass die diskrete Faltung d​er Koeffizienten m​it der Folge d​er Partitionszahlen Eins ergibt.

Mit ergibt sich durch Vergleich der Koeffizienten der einzelnen Potenzen

für alle . Daraus lassen sich die aus den rekursiv bestimmen. Es folgt wenn der Term aus der Summe herausgezogen wird und die eingesetzt werden:

mit der -ten Pentagonalzahl ( kann auch negativ sein). Explizit lauten die ersten Terme:

Diese Formeln dienten Percy Alexander MacMahon dazu, Werte der Partitionsfunktion bis zu berechnen.[2]

Literatur

  • Hardy, Wright, An introduction to the theory of numbers, Clarendon Press 1975 (Kapitel 19: Partitions)

Einzelnachweise

  1. Veröffentlicht in den Abh. der Petersburger Akademie für 1780 (erschienen 1783), von Euler 1775 der Akademie vorgetragen. Eneström-Index der Eulerschen Werke 541
  2. Hardy, Wright, An introduction to the theory of numbers, Clarendon Press 1975, S. 286
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