Pendelfeder
Eine Pendelfeder, auch Aufhängfeder genannt,[1] dient als Federaufhängung zum Aufhängen eines Pendels bei ortsfesten Uhren mit einem Pendel als Gangregler (Pendeluhren).[2]
Pendelfeder
Diese Art der Pendelaufhängung kann bei allen Pendeluhrarten zum Einsatz kommen. Sie lässt das Pendel nahezu ohne Reibung schwingen.
Die Pendelfeder besteht aus einer oder aus zwei parallel angeordneten Blattfedern, die an ihrem oberen und unteren Ende jeweils in einem Paar von Metallbacken eingespannt sind. Durch die Verwendung von zwei Federn wird das Schlingern des Pendels (Drehung um die senkrechte Achse) reduziert. Das obere Backenpaar ist mit dem Werkgestell oder dem Gehäuse der Uhr verbunden (z. B. eingespannt), am unteren wird über ein Zwischenstück die Pendelstange eingehängt.
Gefertigt wird die Feder aus dünnen Federstahl-Streifen (Dicke ca. 0,05 bis 0,1 mm, Breite ca. 2 mm).[3] Gestalt und Stärke einer Pendelfeder werden nach dem Gewicht des Pendels gewählt. Der Drehpunkt, um den sich das Pendel dreht, liegt ein wenig oberhalb der Mitte der Feder. Er sollte mit der Drehachse des Ankers zusammenfallen.
Drehpendelfeder
Bei Drehpendeluhren werden meistens Torsionsfedern mit rechteckigem Querschnitt verwendet. Die Feder dient einerseits als Aufhängung der Unruh, die hier um eine senkrechte Achse rotiert, und andererseits als Gangfeder, die zusammen mit der Unruh das schwingungsfähige System (Gangregler) bildet. Typisch ist eine Breite des Drahts von 0,6 mm und Stärken um 0,06 mm.
Literatur
- Georges-Albert Berner: Illustriertes Fachlexikon der Uhrmacherei. Elektronische Version, Stichwort Pendel. Abgerufen am 10. Januar 2015.
- Hermann Brinkmann: Einführung in die Uhrenlehre (= Die Uhrmacherschule. Bd. 2). 10. unveränderte Auflage. Wilhelm Knapp, Düsseldorf 2005, ISBN 3-87420-010-8.
- Otto Böckle, Wilhelm Brauns: Lehrbuch für das Uhrmacherhandwerk. Arbeitsfertigkeiten und Werkstoffe. 8.–10. Auflage. Wilhelm Knapp, Halle (Saale) 1951, (Reprint, herausgegeben von Michael Stern. Heel, Königswinter 2010, ISBN 978-3-86852-288-4).
Weblinks
Einzelnachweise
- Carl Schulte: Lexikon der Uhrmacherkunst. Handbuch für alle Gewerbetreibende und Künstler der Uhrmacherbranche. 2. umgearbeitete stark vermehrte Auflage. Emil Hübners Verlag, Bautzen 1902, S. 40.
- Fritz von Osterhausen: Callweys Uhrenlexikon. Callwey, München 1999, ISBN 3-7667-1353-1, S. 241.
- Pendelfeder. In: UhrenHanse. Abgerufen am 10. Januar 2015.