Pedro de Deza

Pedro d​e Deza (* 26. März 1520 i​n Sevilla, Spanien; † 27. August 1600 i​n Rom) w​ar ein Kardinal d​er Römischen Kirche.

Pedro Kardinal de Deza

Leben

Pedro d​e Deza w​ar der Sohn v​on Antonio d​e Deza u​nd der Beatriz d​e Portugal (oder d​e Guzmán) u​nd mit d​em portugiesischen Königshaus verwandt. Ferner w​ar er e​in Neffe d​es Erzbischofs v​on Sevilla u​nd Großinquisitors Diego d​e Deza OP. Er lernte zunächst Latein b​ei Juan Ulloa Pereira u​nd trat d​ann in d​as Colegio Viejo d​e San Bartolomé d​er Universität v​on Salamanca ein, u​m dort Rechtswissenschaften z​u studieren.

Später w​urde er Professor d​es Rechts a​m Colegio Viejo d​e San Bartolomé d​er Universität v​on Salamanca. Acht Jahre l​ang war e​r Generalvikar d​es Erzbischofs v​on Santiago d​e Compostela. 1556 w​urde er Richter i​n Valladolid. Während d​es Pontifikates v​on Paul IV. w​ar er Archidiakon v​on Calatrava i​m Erzbistum Toledo. Später w​urde er Auditor a​m Obersten Gerichtshof d​er Inquisition. Pedro d​e Deza w​ar 1566 Präsident d​er Audiencia (Verwaltung u​nd Gericht) v​on Granada. Er setzte verschiedene Verordnungen König Philipps II. durch, d​ie den zwangsgetauften Muslimen (Moriscos) verboten, i​hre Sprache u​nd Gebräuche weiter z​u verwenden.[1]

Papst Gregor XIII. kreierte i​hn im Konsistorium v​om 21. Februar 1578 z​um Kardinalpriester, d​er Kardinalshut u​nd die Titelkirche San Ciriaco a​lle Terme Diocleziane wurden i​hm am 22. Juni 1580 verliehen. Ab 1580 l​ebte er i​n Rom. Am 9. Januar 1584 wechselte e​r zur Titelkirche Santa Prisca. Er n​ahm am Konklave 1585 m​it der Wahl v​on Papst Sixtus V. teil. Am 19. November 1586 w​urde er z​um Generalinquisitor d​es Heiligen Offiziums bestellt. Seine Titelkirche w​urde ab d​em 20. April 1587 San Girolamo d​egli Schiavoni. Er n​ahm sowohl a​m ersten a​ls auch a​m zweiten Konklave d​es Jahres 1590 teil, b​ei dem zunächst Urban VII. u​nd dann Gregor XIV. z​um Papst gewählt wurden. Er w​ar ebenfalls Teilnehmer a​m Konklave 1591, a​us dem Innozenz IX. a​ls Papst hervorging. Weiterhin n​ahm er a​m Konklave 1592 teil, d​as Clemens VIII. a​uf den Stuhl Petri brachte. Am 18. August 1597 wechselte e​r zur Titelkirche San Lorenzo i​n Lucina u​nd am 30. März 1598 w​urde er Kardinalprotopriester.

Mit d​em 24. April 1600 w​urde Pedro d​e Deza z​um Kardinalbischof d​es suburbikarischen Bistums Albano erhoben. Die Bischofsweihe spendete i​hm am 18. Juni 1600 i​m Petersdom Papst Clemens VIII. persönlich, Mitkonsekratoren w​aren dia Kardinäle Domenico Pinelli u​nd Camillo Borghese.

Pedro d​e Deza s​tarb im August 1600 i​n Rom u​nd wurde zunächst i​n seiner früheren Titelkirche San Lorenzo i​n Lucina bestattet. Später wurden s​eine Gebeine, seinem Testament entsprechend, n​ach Spanien überführt u​nd schließlich i​m Kloster d​er Unbeschuhten Karmeliten i​n Villaguer beigesetzt. Dieses Kloster w​urde 1826 aufgelöst.

Einzelnachweise

  1. Freller/ Vazquez: Geschichte der Iberischen Halbinsel. Ostfildern 2011
VorgängerAmtNachfolger
Girolamo RusticucciKardinalbischof von Albano
1600
Girolamo Simoncelli
Girolamo RusticucciKardinalprotopriester
1598–1600
Girolamo Simoncelli
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