Pazifischer Kabeljau
Der Pazifische Kabeljau (Gadus macrocephalus) ist ein Vertreter aus der Fischfamilie der Dorsche. Er lebt in bodennahen Gewässern des nordwestlichen Pazifiks, hauptsächlich im Bereich des Kontinentalschelfs und der Kontinentalhänge in einer Meerestiefe von bis zu 900 Metern. Die Art wird intensiv kommerziell befischt, da sie ein begehrter Speisefisch ist.
Pazifischer Kabeljau | ||||||||||||
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Pazifischer Kabeljau (Gadus macrocephalus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gadus macrocephalus | ||||||||||||
Tilesius, 1810 |
Neben dem Pazifischen Kabeljau gehören zur Gattung Gadus drei weitere Arten, die für die Fischerei von ebenso großer Bedeutung sind:
- (Atlantischer) Kabeljau (Gadus morhua) Linnaeus, 1758
- Grönland-Kabeljau (Gadus ogac) Richardson, 1836
- Pazifischer Pollack (Gadus chalcogrammus)
Beschreibung
Die Tiere besitzen drei voneinander getrennte Rückenflossen und eine Bartel am Unterkiefer. Die Individuen erreichen Körperlängen von etwa einem Meter bei einem Gewicht von 15 Kilogramm und bilden große Schwärme. Optisch ähnelt die Art dem Kabeljau (Gadus morhua) aus dem Atlantik. Die bewohnten bodennahen Biotope liegen rund um den nördlichen Pazifik, vom Gelben Meer zur Beringstraße, entlang der Aleuten und südlich bis Los Angeles.[1]
Molekulargenetische Untersuchungen aus dem Jahr 1999 erlauben die starke Vermutung, dass Gadus macrocephalus identisch mit der Art Gadus ogac aus grönländisch-arktischen Gewässern ist, letzteres Artepitheton wäre dann ein jüngeres Synonym für G. macrocephalus.[2] Mit einer eventuellen Ankunft dieses Wissens im Kanon der Taxonomie wäre das geographische Verbreitungsareal der Art beträchtlich erweitert. Diesen Forschungen zum Trotz wird Gadus ogac weiterhin im Integrated Taxonomic Information System (ITIS) als valide Art geführt.[3]
Fischerei
Im nordwestlichen Pazifik durch US-amerikanische Fischer angelandete Fänge an Pazifischem Kabeljau wuchsen von weniger als 1.000 Tonnen im Jahr 1979 auf fast 91.000 Tonnen im Jahr 1984 und kulminierten bei 430.196 Tonnen im Jahr 1995. Heutzutage gibt es strikte Fangquoten, die auf unterschiedliche Fischereimethoden (wie Grundschleppnetze und Angelei bzw. Langleinen) differenziert angerechnet werden.
Management und Erhalt der Art
Die Population der Salish Sea wird vom National Marine Fisheries Service aufgrund von Befürchtungen möglicher Gefahren beobachtet (es handelt sich um eine sog. Species of concern), doch liegen der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zu wenig Informationen für eine Schutz-Einstufung nach US-amerikanischen Artenschutzgesetzen (Endangered Species Act) vor.[4]
Bildgalerie
- Larve des Pazifischen Kabeljaus
- Jungtier der Art
- Angelerfolg – ein ausgewachsener Kabeljau am Boot
Belege
- FAO Fisheries & Aquaculture - Species Fact Sheets Gadus macrocephalus (Tilesius, 1810) (englisch) Abgerufen am 24. Januar 2016.
- S. M. Carr, D. S. Kivlichan, P. Pepin, D. C. Crutcher: Molecular systematics of gadid fishes: Implications for the biogeographic origins of Pacific species. In: Canadian Journal of Zoology. 77, 1999, S. 19–26. doi:10.1139/z98-194.
- Gadus ogac im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 25. Januar 2016.
- Species of Concern der NOAA
Weblinks
- Pazifischer Kabeljau auf Fishbase.org (englisch)
- Pacific cod-Gadus macrocephalus fishery profiles: Nachweis über Fischereien des Pazifischen Kabeljaus, zusammengefasst im FisheriesWiki (englisch)