Paulus-Akademie Zürich
Die Paulus-Akademie Zürich (Paz) ist die Denkfabrik der römisch-katholischen Landeskirche des Kantons Zürich. Inspiriert durch das Zweite Vatikanische Konzil wurde sie 1962 gegründet. 1966 bezog die Akademie ihren von Justus Dahinden gebauten Sitz in Witikon; seit dem 28. März 2020 ist sie im Kulturpark in Zürich-West angesiedelt.
Die Akademie war die erste derartige katholische Institution in der Schweiz. Ihren Namen leitet die Paulus-Akademie zum einen vom Apostel Paulus ab, dem als Völkerapostel Weltoffenheit attestiert wurde, zum anderen von Papst Paul VI.[1]
Aufgabe der Paz ist die Förderung des Dialogs zwischen Glauben und Welt und christlichen Hoffnungs- und Handlungsperspektiven in gesellschaftliche Prozesse einzubringen.[2]
Seit Mitte 2020 beherbergt die Paulus-Akademie Zürich als Leihgabe der katholischen Kirche Zürich die Glasmalereien vom Luzerner Künstler Hans Erni, welche er einst für den Andachtsraum der ökumenischen und interreligiös gastfreundlichen Sihlcity-Kirche (2007–2019) in Zürich-Wiedikon angefertigt hatte.[3]
Die Paz bietet Veranstaltungen und Publikationen an.[4][5] Bücher und Broschüren werden durch den Theologischen Verlag Zürich publiziert.
Die Arbeit ist in fünf Studienbereiche gegliedert:
- Religion, Theologie und Philosophie, geleitet durch Béatrice Acklin Zimmermann
- Soziales, Politik und Kultur, geleitet durch Hans-Peter von Däniken
- Wirtschaft und Arbeit, geleitet durch Stephan Wirz
- Gesellschaft und Behinderung, geleitet durch Beatrice Brülhart
- Bioethik, Medizin und Life Sciences, geleitet durch Sebastian Muders
Leitung und Trägerschaft
Seit 1998 wird sie durch die Stiftung Paulus-Akademie Zürich getragen. Stifter sind die Römisch-katholische Körperschaft des Kantons Zürich, das Generalvikariat Zürich und seit 2008 auch der Verband der Römisch-katholischen Kirchgemeinden der Stadt Zürich.[6]
Während 35 Jahren prägte der promovierte Theologe Max Keller (1939–2014) die Paz wesentlich mit, von 1969 bis 1974 als Studienleiter, von 1975 bis zu seiner Pensionierung 2004 als Leiter.[7] Anlässlich der Feier des 25-jährigen Dienstjubiläums von Max Keller würdigte der Sozialethiker Willy Spieler dessen Verdienste.[8] Bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2006 war seine Gattin Brigit Keller, geb. Stocker, verantwortliche Studienleiterin an der Paulus-Akademie. Die 1942 in Zug geborene Germanistin, Kunsthistorikerin und Erwachsenenbildnerin, die 1999 den Marga Bührig-Anerkennungspreis erhielt, war für die Bereiche Frauenfragen / Frauenkultur und Literatur zuständig. Regelmässig veranstaltete sie Tagungen und Veranstaltungen, die sehr gut besucht wurden, ebenso wie die von ihr gegründeten Lesegruppen großen Zuspruch fanden.[9]
Geleitet wurde die Paz durch den Skandinavisten und früheren Journalisten Hans Peter von Däniken, und seit seiner Pensionierung im Herbst 2020 durch den Theologen und Wirtschaftsethiker Csongor Kozma.
Weblinks
Einzelnachweise
- Stadt Zürich, Amt für Städtebau (Hrsg.): Katholische Kirchen der Stadt Zürich. Bestandesverzeichnis Denkmalpflege der Stadt Zürich. Zürich 2014. S. 82.
- Geschichte und Konzept auf der Website der Paulus-Akademie
- Neue Begegnung mit Ernis Kirchenfenster. von Lisa Maire, Lokalinfo, 3. August 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020
- Veranstaltungskalender auf der Website der Paz
- Publikationsverzeichnis der Paz
- Jahresbericht 2019. (PDF; 2,6 MB) 18. Mai 2020, abgerufen am 18. Juli 2020.
- http://trauer.nzz.ch/Traueranzeige/Max-Keller
- Neue Wege 12/2000,http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=new-001:2000:94::694
- RosaRot - Zeitschrift für feministische Anliegen und Geschlechterfragen, www.rosarot.uzh.ch, Herbst 2015, S. 12.