Paul Seiler

Paul Seiler (* 11. Juni 1873 i​n Neustadt i​m Schwarzwald; † 9. Juni 1934 i​n Frankfurt a​m Main) w​ar ein deutscher Bildhauer u​nd Medailleur.

Leben

Seiler w​urde nach e​inem kurzen Aufenthalt i​n Paris 1901 Schüler a​n der Kunstgewerbeschule Frankfurt. Danach betätigte e​r sich d​rei Jahrzehnte l​ang als freischaffender Bildhauer i​n Frankfurt a​m Main, w​o er e​ine Reihe v​on Denkmälern u​nd Plastiken schuf. Eine Sammlung v​on Medaillen, Plaketten u​nd Medaillons, a​us der Zeit v​on 1902 b​is 1912 befindet s​ich im Münzkabinett d​es Historischen Museums Frankfurt. 1903 fertigte Seiler d​ie Amtskette d​es Oberbürgermeisters d​er Stadt Frankfurt s​owie den goldenen Kaiserpokal u​nd das silberne Schreibzeug für d​en Römer, a​lles nach Entwürfen v​on Ferdinand Luthmer.

Kunst im öffentlichen Raum

Flora in der Taunusanlage
Kaskadenbrunnen Frankfurt-Höchst
  • Nach 1902: Flora, neoklassizistische Frauenstatue in der Taunusanlage, Frankfurt am Main.[1] Die Figur war im Juli 2014 vollkommen mit Moos und Algen bewachsen, sodass ihre Schönheit kaum noch gesehen werden konnte.[2]
  • 1923: Portalfiguren und Apostelaltar der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Dettingen am Main (Karlstein). Architekten waren Dominikus Böhm und Martin Weber.
  • 1926: Kaskadenbrunnen vor dem Bahnhof in der heutigen Bruno-Asch-Anlage in Frankfurt am Main-Höchst. Die Anlage und der Brunnen wurden in den Jahren 2011/2013 überholt und einschließlich der tiefergelegten Bowling Greens in den ursprünglichen Zustand versetzt.[3]
  • 1926: Altarretabel der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus in Stockheim (Glauburg).
  • 1926: Kreuzigungsgruppe als Fassadenbekrönung der Pfarrkirche St. Johann Baptist in Neu-Ulm.[4]
  • 1928: Liegender Krieger, Figur in der Rotunde des Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Frankfurter Hauptfriedhof. Die Rotunde selbst ist ein Entwurf des Architekten Hermann Senf.
  • 1929: Kriegerehrenmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, Friedhof Griesheim, Waldschulstraße, Frankfurt-Griesheim. Ein ca. 12 Meter langes liegendes Mal aus Basalt mit darauf applizierten Bronzezeichen.[5] Den Treppenzugang flankieren steinerne liegende Kriegergestalten, die von Seiler geschaffen wurden.
  • 1934: Ehrenmal für die Gefallenen 1914/1918, Säule gemauert aus Vilbeler Bruchstein und Taunusschiefer im Ostteil des Kurparks der Stadt Bad Vilbel. Die beiden Längsseiten der von einem Eisernen Kreuz bekrönten Säule zeigen jeweils drei marschierende Soldaten in Uniform und mit Stahlhelmen und geschulterten Gewehren. Die Frontseite trägt die Inschrift Den gefallenen Helden Ehre und Dank, die Rückseite zeigt die Inschrift: Die Stadt Vilbel ihren gefallenen Söhnen. Auf einer halbkreisförmigen Mauer, hinter dem Ehrenmal sind auf vier Bronzetafeln die Namen der Opfer des Ersten Weltkriegs verzeichnet. Die Anlage wurde 2012 instand gesetzt und mit einer Informationstafel versehen,[6] die 2014 durch eine nochmals neu gestaltete und mit neuem Text versehene Tafel ersetzt wurde.[7]

Literatur

  • Alexander Bastek (Bearb.): Von Köpfen und Körpern. Frankfurter Bildhauerei aus dem Städel, Frankfurt a. M.: Städel 2006, ISBN 9783935283113, S. 157.
Commons: Paul Seiler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt. Flora Taunusanlage. Seiler, Paul, abgerufen am 3. Oktober 2014.
  2. Das sind Frankfurts vergessene Denkmäler in Bildzeitung Frankfurt am Main, S. 17. 6. Juli 2014
  3. Wasserspiele vor dem Höchster Bahnhof in FAZ vom 4. Juli 2013.
  4. Dominikus Böhm. München 1962, S. 114.
  5. Kunst im öffentlichen Raum Frankfurt. Kriegerehrenmal für die Opfer des 1. Weltkrieges, Waldschulstraße, Griesheim. Seiler, Paul, abgerufen am 3. Oktober 2014.
  6. Kriegerdenkmal saniert. Neue Tafel informiert über Gedenkstätte in Bad Vilbel in FAZ vom 23. November 2012, S. 57.
  7. Heldentum, nicht Elend, Leid und Trauer in FAZ vom 11. August 2014, S. 34.
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