Paul Schwandt

Paul Heinrich Johann Albano Schwandt (* 10. Januar 1887 i​n Ludwigslust;[1][2]Mai 1920 zwischen Stolp u​nd Elbing über d​er Ostsee) w​ar einer d​er ersten Flugzeugführer i​n Mecklenburg.

Paul Schwandt, 1913

Leben

Paul Schwandt w​ar Sohn d​es Ludwigsluster Kaufmanns Paul Wilhelm Johann Schwandt u​nd dessen Ehefrau Lisette Henriette Christiane „Betty“ geborene Müller.[1][2] Er erwarb a​m 20. Mai 1911 i​n der Fliegerschule v​on Hans Grade d​as Deutsche Flugzeugführerlizenz Nr. 85 u​nd gewann z​wei Wochen n​ach dem Erwerb seines Pilotenscheines während e​iner Johannisthaler Flugwoche mehrere Preise. Mit Hilfe seines Vaters erwarb e​r ein eigenes Flugzeug m​it 8,5 Metern Spannweite u​nd einem 24 PS starken Motor u​nd eröffnete d​amit eine eigene Fliegerschule. Dieses Unternehmen musste e​r wegen fehlender Finanzmittel wieder aufgeben. 1911 eröffnete e​r mit Kunstflügen d​as Flugfeld Schulzendorf.[3] Bis z​um Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges verdiente e​r sein Geld m​it Rekordflügen. Während d​es Krieges w​ar Schwandt a​ls Einflieger u​nd Fluglehrer i​m Einsatz. Dann w​urde er Schulungsleiter u​nd Chefpilot d​er AEG i​n Nieder Neuendorf u​nd bildete h​ier für d​ie Feldpilotenprüfung aus. Am 30. Juli 1919 erreichte e​r auf e​inem umgebauten Bomber AEG G V m​it acht Passagieren e​inen inoffiziellen Höhenweltrekord v​on 6100 Metern. Im Mai 1920 eröffnete d​ie Deutsche Luft-Reederei e​ine Fluglinie n​ach West- u​nd Ostpreußen a​ls Verbindung zwischen Stolp u​nd Elbing u​nter Umgehung d​es polnischen Korridors. Zur Umgehung w​urde das Gebiet über d​er Ostsee einbezogen. Im Mai 1920 f​log Schwandt Abstimmungsberechtigte n​ach Elbing. Beim Rückflug n​ach Stolp w​urde sein Flugzeug vermutlich v​on polnischen Militärs abgeschossen.

Literatur

  • Bruno Lange: Das Buch der deutschen Luftfahrttechnik. Band 1 Verlag D. Hoffmann, 1970.
  • Verschwunden – Vergessen – Bewahrt. Denkmale und Erbe der Technikgeschichte in Mecklenburg und Vorpommern. 1. Auflage, Verlag Redieck & Schade GmbH, Rostock 1997, S. 182–183, ISBN 3-929544-35-0
  • Verein Technisches Landesmuseum Mecklenburg-Vorpommern c/o IHK zu Schwerin (Publikation aus dem Hause Redieck & Schade)

Einzelnachweise

  1. Geburtsurkunde Nr. 6/1887, Geburts-Haupt-Register (Nr. 120 von 1883 bis Nr. 72 von 1887), Standesamt Ludwigslust, Stadtarchiv Ludwigslust
  2. Taufeintrag Nr. 17 vom 16. Februar 1887, Abschrift des Ludwigsluster Kirchenbuchs 1. Advent 1886–1887, Landeshauptarchiv Schwerin
  3. Frank-Max Polzin: Flugfeld Schulzendorf. In: www.postmaxe.de. Abgerufen am 19. September 2020.
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