Paul Roden
Paul Roden (* 1. Oktober 1904 in Schelitz als Paul Rorzyczka; † unbekannt, nach 1966) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Roden besuchte nach der Volksschule das Lehrerseminar in Zülz, wo er im März 1925 die erste Lehrerprüfung ablegte. 1928 bestand er die Reifeprüfung an einem Berliner Realgymnasium. Bis 1931 studierte er an den Universitäten Berlin und Köln. Nach der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen war er ab 1931 Studienreferendar. 1934 bestand er das Assessor-Examen. Bis 1936 arbeitete er als Hilfsarbeiter beim Oberpräsidium Breslau.
Roden trat 1929 der NSDAP bei. Zwischen 1932 und 1934 war er Oberbannführer der HJ. In der Partei betätigte er sich 1935 als Gauinspektor im Gau Schlesien. 1936 ließ er seinen Geburtsnamen Rorzyczka in Roden ändern. Zwischen 1936 und Februar 1941 war er hauptamtlicher Gaugeschäftsführer für Schlesien. Im Zweiten Weltkrieg war Roden 1940 und 1942 vorübergehend Soldat. Nach dem ersten Kriegseinsatz gehörte er der dem SS-Umsiedlungskommando der Volksdeutschen Mittelstelle für Nord-Buchenland, dem Norden der Bukowina, an. Roden wurde 1942 Mitglied im Preußischen Provinzialrat. Am 9. April 1943 trat er im Nachrückverfahren für den im Krieg gestorbenen Abgeordneten Wilhelm Schneider als Abgeordneter in den nationalsozialistischen Reichstag ein, dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft als Vertreter des Wahlkreises Schlesien angehörte. Ab 1943 war er NSDAP-Gauamtsleiter für Volkstumfragen im Gau Oberschlesien und zugleich dortiger Gauführer des Bundes Deutscher Osten.
Nach Kriegsende war Roden Studienrat in Hamburg. Politisch engagierte er sich in der Vertriebenenpartei GB/BHE, für die er in Hamburg erfolglos zu den Bundestagswahlen 1953 auf Platz eins der Landesliste[1] und 1957 kandidierte. Auch zur Bundestagswahl 1961 kandidierte er in Hamburg ohne Erfolg, jedoch dieses Mal für die GDP.[2]
Im Adressbuch für das Jahr 1961 ist er als Studienrat mit Wohnsitz in der Walderseestraße 12 nachweisbar.[3] Im Adressbuch für 1966 ist er als Oberstudienrat mit derselben Adresse nachweisbar.[4]
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 518.
Weblinks
- Personalbogen von Paul Roden in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF)
- Personalkarte von Paul Roden. Eintrag in der Archivdatenbank der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF/DIPF)
Einzelnachweise
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4, S. 518.
- Roden, Paul. In: Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.B. – Die Volksvertretung 1946–1972. – [Quack bis Rzeznik] (= KGParl Online-Publikationen). Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e. V., Berlin 2006, ISBN 978-3-00-020703-7, S. 1019, urn:nbn:de:101:1-2014070812574 (kgparl.de [PDF; 328 kB; abgerufen am 19. Juni 2017]).
- Adressbuch für Hamburg für 1966.