Paul Hoffmann (Germanist)
Paul Hoffmann (* 5. April 1917 in Willendorf in der Wachau, Österreich-Ungarn; † 2. Mai 1999 in Tübingen) war Ordentlicher Professor für Deutsche Philologie an der Universität Tübingen.
Leben und Wirken
Von 1935 bis 1939 studierte Paul Hoffmann in Wien Germanistik, Geschichte und Philosophie, bevor er nach Neuseeland ins Exil ging. 1958 promovierte er in Wien, danach ging er 1959 an die Victoria University of Wellington. 1970 wurde er an die Universität Tübingen berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 1985 und danach weiter wirkte.
Der Schlusssatz von Paul Hoffmanns letzter großer Veröffentlichung von 1997 hieß „Nachdem ich jahrelang mit Gedichten allein gewesen war, wurde mir das Glück des gemeinsamen Lesens zuteil“ und liest sich wie sein innerstes Bekenntnis. Der „Dichter des Lesens“, wie die bibliophile Anthologie, die aus Anlass seines 80. Geburtstags erschien, ihn nannte, war vor allem ein Dichter des gemeinsamen Lesens, weil er auf Gemeinschaft so lange verzichten musste: die langen Jahre seines Exils in Neuseeland haben ihn geprägt. Durch die Nazis brutal aus dem Studium und aus seiner Welt in Wien gerissen, fristete er ‘down under’ zunächst ein hartes, bedrückendes Los als Farmer, bis die Begegnung mit dem jüdischen Exilautor Karl Wolfskehl zu einem Wendepunkt in seinem Leben führen sollte: fast scheint es, als hätte er seine eigentlichen Themen, seine wirkliche kulturelle Heimat erst zu diesem Zeitpunkt entdeckt.[1]
Weblinks
- Literatur von und über Paul Hoffmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lexikoneintrag in: Te Ara – the Encyclopedia of New Zealand (2014)
Einzelnachweise
- Jürgen Wertheimer: Paul Hoffmann gestorben: Nachruf auf den Tübinger Germanisten. (Memento vom 24. Dezember 2004 im Internet Archive) Herausgegeben von Michael Seifert, Presseamt der Universität Tübingen.