Partition (Mengenlehre)

In der Mengenlehre ist eine Partition (auch Zerlegung oder Klasseneinteilung) einer Menge M eine Menge P, deren Elemente nichtleere Teilmengen von M sind, sodass jedes Element von M in genau einem Element von P enthalten ist. Anders gesagt: Eine Partition einer Menge ist eine Zerlegung dieser Menge in nichtleere paarweise disjunkte Teilmengen. Insbesondere ist jede Partition einer Menge auch eine Überdeckung der Menge.

Beispiele

Das Mengensystem (= die Mengenfamilie) ist eine Partition der Menge . Die Elemente von sind dabei paarweise disjunkte Teilmengen von . ist jedoch keine Partition der Menge , weil 1 zwar in , aber in keinem Element von enthalten ist.

Die Mengenfamilie ist keine Partition irgendeiner Menge, weil und mit 2 ein gemeinsames Element enthalten, also nicht disjunkt sind.

Die Menge hat genau 5 Partitionen:

Die einzige Partition d​er leeren Menge i​st die l​eere Menge.

Jede einelementige Menge hat genau eine Partition, nämlich .

Jede nichtleere Menge hat genau eine einelementige Partition , man nennt sie die „triviale Partition“.

Anzahl der Partitionen einer endlichen Menge

Die Anzahl der Partitionen einer -elementigen Menge nennt man Bellsche Zahl (nach Eric Temple Bell). Die ersten Bellzahlen sind:

[1]

Partitionen und Äquivalenzrelationen

Ist eine Äquivalenzrelation ~ auf der Menge gegeben, dann bildet die Menge der Äquivalenzklassen eine Partition von die auch „Faktormenge“ von ~ auf genannt wird.

Ist umgekehrt eine Partition von gegeben, dann wird durch

genau dann, wenn ein Element in existiert, in dem und enthalten sind“

eine Äquivalenzrelation definiert, e​twas formaler:

In der Gleichheit der Partitionen und der Gleichheit der Relationen manifestiert sich eine Gleichwertigkeit von Äquivalenzrelationen und Partitionen.

Beispiel

Für eine feste natürliche Zahl heißen ganze Zahlen kongruent modulo wenn ihre Differenz durch teilbar ist. Kongruenz ist eine Äquivalenzrelation und wird mit bezeichnet. Die zugehörige Partition der Menge der ganzen Zahlen ist die Zerlegung in die Restklassen modulo . Sie lässt sich darstellen als

wobei

die Restklasse bezeichnet, die enthält. (Man beachte, dass diese Notation für Restklassen nicht allgemein üblich ist. Sie wurde nur gewählt, um die obige allgemeine Konstruktion zu illustrieren.)

Der Verband der Partitionen

Sind P u​nd Q z​wei Partitionen e​iner Menge M, d​ann nennen w​ir P „feiner als“ Q, f​alls jedes Element v​on P Teilmenge e​ines Elements v​on Q ist. Anschaulich heißt das, d​ass jedes Element v​on Q selbst d​urch Elemente v​on P partitioniert wird.

Die Relation „feiner als“ i​st eine Halbordnung a​uf dem System a​ller Partitionen v​on M, u​nd dieses System w​ird dadurch s​ogar zu e​inem vollständigen Verband. Gemäß d​er oben erwähnten Gleichwertigkeit v​on Äquivalenzrelationen u​nd Partitionen i​st er isomorph z​um Äquivalenzrelationenverband a​uf M.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Folge A000110 in OEIS
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