Pappenheim-Färbung
Bei der Panoptischen Färbung nach Pappenheim (benannt nach Artur Pappenheim, 1870–1916) werden luftgetrocknete Blutausstriche nacheinander mit zwei Farblösungen behandelt. Diese Lösungen enthalten unter anderem Stabilisatoren (Glycerin), Fixiermittel (Methanol), saure und basische Farbstoffe. Die Pappenheim-Färbung verwendet nacheinander die May-Grünwald-Färbung und die Giemsa-Färbung.
Die May-Grünwald-Lösung enthält den basischen Farbstoff Methylenblau und den sauren Farbstoff Eosin. Die Giemsa-Lösung enthält diese beiden Farbstoffe ebenfalls und zusätzlich die basischen Farbstoffe Azur A und Azur B.
Die basischen Farbstoffe bilden in wässriger Lösung Ionen mit positiver Ladung und färben Zellbestandteile, die negative Ladung tragen („basophil“), bläulich-violett an. Eosin hat in wässriger Lösung negative Ladung und färbt Eiweißstrukturen mit positiver Ladung („eosinophil“). Sogenannte neutrophile Substanzen lassen sich sowohl mit basischen als auch mit sauren Farbstoffen anfärben.
Bei der Pappenheimfärbung handelt es sich um eine panoptische/panchromatische Färbung, da basophile, neutrophile und eosinophile Strukturen dargestellt werden.
Ergebnis
Die verschiedenen zellulären und humoralen (flüssigen) Bestandteile des Blutes sind unter dem Lichtmikroskop in unterschiedlicher Einfärbung zu erkennen.
Blutbestandteil | Einfärbung |
---|---|
Erythrozyten | rosa |
Kerne der Leukozyten und kernhaltige Erythrozyten | rotviolett |
Eosinophile Granula | ziegelrot bis rotbraun |
Basophile Granula | dunkelviolett bis schwarz |
Neutrophile Granula | hellviolett |
Zytoplasma der Lymphozyten | hellblau |
Monozytenplasma | graublau |
Literatur
- Maria Mulisch, Ulrich Welsch (Hrsg.): Romeis – Mikroskopische Technik. 19. Auflage. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-642-55189-5.