Panzerformel

Die Panzerformel i​st eine Zahlenwertgleichung m​it der s​ich die Durchschlagskraft v​on Vollmantelgeschossen b​ei Stahlblech abschätzen lässt.

Sie w​urde von Krupp entwickelt u​nd lautet:

mit als Panzerungsstärke in Millimeter, der Auftreffenergie des Geschosses in Joule und dem Kaliber in Zentimeter.

Eine frühe Formel z​ur Abschätzung d​er Durchschlagskraft v​on Geschossen w​urde schon v​on Isaac Newton entwickelt.

Die o​ben genannte Formel liefert b​eim Einsetzen e​ine geringere Panzerungsstärke a​ls die Panzerformel a​us dem Waffentechnischen Handbuch:

mit der Panzerungsstärke in Dezimeter, dem Geschossgewicht in Kilogramm, der Auftreffgeschwindigkeit in Meter pro Sekunde und dem Geschosskaliber in Dezimeter.

ist ein empirischer Faktor, der Geschossaufbau und Eigenschaften des Panzerwerkstoffs berücksichtigt. Anhaltswerte sind = 2000 bis 2500 für Panzervollgeschosse und 1400 bis 1800 für Hartkerngeschosse. Im Vergleich mit erstgenannter Formel sieht man die empirisch bestimmte Abhängigkeit / Unsicherheit der Panzerstärke vom Exponenten der Einschlagenergie und des Geschossdurchmessers.

Bei Abweichungen vom Auftreffwinkel, also nicht senkrechten Beschusses der Panzerung, wird die benötigte Panzerungsstärke kleiner. Die Panzerung wird als gepanzerte Schicht konstanter Dicke um das zu schützende Objekt in gleichbleibendem Abstand angenommen. Der Winkel ist die Abweichung zur Senkrechten, sodass die Panzerschicht in Tangentialrichtung liegt und der senkrechte Beschuss einem Winkel von entspricht. Die benötigte Panzerungsstärke in Millimeter für den nicht-senkrechten Beschuss lässt sich durch

mit

aus der Panzerungsstärke bei senkrechtem Beschuss abschätzen.

Literatur

  • Krupp, Rheinmetall, Waffentechnisches Handbuch , 1985, S. 512
  • B. Buchmayr, T. Hatzenbichler, F. Kessler: Vergleichende Untersuchungen zum Eindring- und Durchziehverhalten von Feinblechen. In: BHM Berg- und Hüttenmünnische Monatshefte. 153, 2008, S. 443, doi:10.1007/s00501-008-0416-z.
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