Palea Kameni

Palea Kameni (griechisch Παλαιά Καμένη (f. sg.) ‚alte Verbrannte‘) ist eine griechische Insel in der südlichen Ägäis, die administrativ zur Gemeinde Thira innerhalb der Region Südliche Ägäis (Περιφέρεια Νότιου Αιγαίου) gehört.

Palea Kameni
Palea Kameni
Palea Kameni
Gewässer Mittelmeer
Inselgruppe Kykladen
Geographische Lage 36° 24′ N, 25° 23′ O
Palea Kameni (Griechenland)
Länge 900 m
Breite 200 m
Fläche 0,525 km²[1]dep1
Höchste Erhebung 98 m
Einwohner 1 (2011)

Die Insel liegt in der Caldera des Inselvulkans Santorin. Sie ist vulkanischen Ursprungs und entstand vor knapp 2000 Jahren. Ungefähr 280 Meter nordöstlich von Palea Kameni befindet sich die jüngere Nachbarinsel Nea Kameni (Νέα Καμένη, ‚neue Verbrannte‘).

Bei einer Länge von 900 m und einer Breite von 200 m misst Palea Kameni gut 0,525 km² und erreicht eine Höhe von knapp 98 Metern.[2] Die Insel ist vegetationsarm. Außer einer kleinen Kapelle im Norden gibt es nur ein Gebäude, die Hütte eines Einsiedlers, der der einzige Bewohner dieses Eilands ist.[3] Hier befinden sich auch die warmen unterseeischen Quellen, die von den zahlreichen Touristenbooten als Badegelegenheit angefahren werden.

Baden an den heißen Quellen

Entstehungsgeschichte

Nach dem Zusammenbruch des Vulkans von Thera infolge der minoischen Eruption in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts v. Chr. füllte sich die Caldera zwischen Thira, Thirasia und Aspronisi mit Meerwasser. Erst um das Jahr 197 v. Chr., der Herrscherzeit Philipps V. von Makedonien, ist eine erste, dem großen Ausbruch folgende überseeische Aktivität des Vulkans bekannt (nach Phyllis Young Forsyth 198/97, nach Emanuela Guidoboni u. a. 199/98 v. Chr.).[4] Es entstand die Insel Hiera oder Iera (Ἱέϱα ‚die Heilige‘), auch Automate (Αὐτομάτη ‚die von selbst entstandene‘) genannt,[5][6] von der Strabon berichtete, sie hätte einen Umfang von 12 Stadien (etwa 2,2 km) gehabt. Die Rhodier errichteten auf ihr einen Tempel des Poseidon Asphalios.[7] Hiera lag ungefähr auf der Höhe der Nordostecke der heutigen Insel Nea Kameni, versank jedoch wieder und bildete lange Zeit ein Felsenriff (neugriechische Bezeichnung Ύφαλος Μπάγκος Ifalos Bankos).

In den Jahren 46 und 47 n. Chr. wurde der Vulkan erneut aktiv und bildete die Insel Theia oder Thia (Θεία ‚die Göttliche‘), heute der Hauptteil von Palea Kameni (Παλαιά Καμένη). Der Ausbruch von 726 erweiterte die Insel um den Lavastrom von Agios Nikolaos (Άγιος Νικόλαος) im Norden.[8]

Literatur

Commons: Palea Kameni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Charles Arnold (Hrsg.): Die Inseln des Mittelmeers. Ein einzigartiger und vollständiger Überblick. 2. Auflage. marebuchverlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86648-096-4, S. 343.
  2. Vulkanologische Karte von Palea und Nea Kameni (Institut für Studium und Observation des Santorin Vulkans), Ηφαιστειολογικός χάρτης Παλαιάς και Νέας Καμένης (Ινστιτούτου Μελέτης και Παρακολούθησης του Ηφαιστείου Σαντορίνης ΙΜΠΗΣ): Hfaisteiologikos_xartis_Paleas_kai_Neas_Kamenis.pdf (Memento vom 7. Januar 2014 im Internet Archive), griechisch (PDF, 393 kB)
  3. Ergebnisse der Volkszählung 2011 (De-facto-Bevölkerung), FEK B 630/2013 (Memento des Originals vom 2. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eetaa.gr, S. 11255 (PDF, 2,5 MB).
  4. Nach Gerhard Waldherr: Erdbeben – Das außergewöhnliche Normale. Zur Rezeption seismischer Aktivitäten in literarischen Quellen vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. (= Geographica historica, Bd. 9), Franz Steiner, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07070-2, S. 230, Anm. 66.
  5. Plinius Nat. 2, 89 (Übersetzung von Philipp Hedwig Külb, 1840).
  6. Eugen Oberhummer: Automate. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,2, Stuttgart 1896, Sp. 2604.
  7. Strabon 1, 3, 16 (Übersetzung von Albert Forbiger, 1856).
  8. Die Entstehung der Kameni-Inseln. Informationsblatt der Geothira M.A.E.; siehe auch Hfaisteiologikos_xartis_Paleas_kai_Neas_Kamenis.pdf (Memento vom 7. Januar 2014 im Internet Archive), griechisch, PDF, 393 kB
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