Palazzo Lodron

Der Palazzo Lodron befindet s​ich der Gemeinde Nogaredo i​n der Region Trentino-Südtirol (Via Conti Lodron 14). Das Äußere d​es Palazzos i​st relativ schmucklos, i​m Inneren befindet s​ich aber e​ine kunstgeschichtlich wertvolle Ausstattung.

Palazzo Lodron in Nogaredo

Geschichte

Nikolaus von Lodron
Wappenlöwe der Lodrons im Innenhof des Anwesens
Panorama von Burg Noarna.

Über die Errichtung des Palazzos ist wenig bekannt. Aus der im Grundriss stark unregelmäßigen Anlage ist zu schließen, dass das Gebäude durch die Verzahnung mehrerer Vorbauten entstanden ist. Als erster Bauherr ist 1553 Nikolaus von Lodron (1475–1556) nachgewiesen. Auch sein gleichnamiger Enkel (1549–1621) und Vater des Fürsterzbischofs Paris Lodron hat eine umfassende Bautätigkeit ausgeübt. Er ist als überlebensgroße Figur in einer Mauernische zum Ehrenhof und mit einer Inschrift über dem Haupteingang zum Repräsentationstrakt im Langflügel präsent (NICOLAUS.P.COMES.LODRONI.DNI.CASTRI.NOVI.PARIS.FILIUS.1593). Der in Castelnuovo geborene Fürsterzbischof Paris Lodron setzte die Bautätigkeit seines Vaters fort und beauftragte seine Hofbaumeister Santino Solari und Donato Arsenio Mascagni 1626 mit der Überarbeitung des Repräsentationstraktes. Da die Lodrons auch die Blutgerichtbarkeit besaßen, wurde ein geräumiger Gerichtssaal eingebaut; hier fanden im 17. Jahrhundert die berüchtigten Hexenprozesse statt.

1769 h​at Wolfgang Amadeus Mozart a​uf seiner Italienreise Rovereto u​nd die Lodrons besucht. Dieser Besuch h​at seinen Niederschlag a​uch in e​inem Werk Mozarts gefunden: In seiner Oper Don Giovanni w​ird der i​m Etschtal beheimatete Marzemino i​n einem Gespräch zwischen Don Giovanni u​nd seinem Diener Leporello gelobt: Versa i​l vino! Eccellente Marzemino! …

Das Anwesen i​st auf d​ie Familien Graf Spiegelfeld u​nd der Volpini d​e Maestri, beides Nachkommen d​er Lodrons, übergegangen. Aus d​em Palazzo i​st heute e​ine Schlosspension s​owie ein Weingut u​nd Veranstaltungsstätte für kulturelle u​nd gesellschaftliche Ereignisse geworden.[1]

Literatur

  • Konrad Falko Wutscher: Die lodronischen Schlösser im Lagertal in Welschtirol. In: Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.), Burgen Perspektiven. 50 Jahre Südtiroler Burgeninstitut, 1961–2013. Universitätsverlag Wagner: Innsbruck, ISBN 978-3-7030-0838-2, S. 387–399.

Einzelnachweise

  1. Palazzo Lodron
Commons: Palazzo Lodron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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