Marzemino

Marzemino i​st eine a​lte Rotweinsorte, d​ie vermutlich a​us Italien stammt. Sie i​st bereits s​eit dem 15. Jahrhundert i​m Etschtal (südlich v​on Trient, Vallagarina, z. dt. Lagertal genannt) i​m norditalienischen Trentino nachgewiesen.

Marzemino
Synonyme siehe Abschnitt Synonyme
Art Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera)
Beerenfarbe rot-violett
Verwendung
Herkunft Italien
bekannt seit 15. Jh.
VIVC-Nr. 7463
Liste von Rebsorten

Abstammung, Herkunft

Im Jahr 2004 bestätigte d​as „Istituto agrario d​i San Michele all’Adige“ (heute Fondazione Edmund Mach) i​n Conegliano e​ine enge, genetische Verwandtschaft ersten Grades m​it den Sorten Lagrein u​nd Teroldego s​owie über d​ie Sorte Dureza e​ine Verbindung z​ur französischen Sorte Syrah[1].

Verbreitung

Früher war der Marzemino Bestandteil des Rezepts des Chianti. Heute wird er noch in kleinen Mengen in den Regionen Trentino-Südtirol, Emilia-Romagna, Lombardei und Venetien kultiviert. Marzemino wird zum Beispiel in den DOC-Weinen Breganze, Capriano del Colle, Cellatica, Colli di Conegliano, Garda und Trentino verwendet. In den 1990er Jahren wurde in Italien eine bestockte Rebfläche von 863 ha erhoben. Lorenzo Da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791) haben in der Oper Don Giovanni dem Marzemino-Wein mit dem Ausruf „Versa il vino. Eccellente marzimino!“ ein Denkmal gesetzt (Akt II, Szene 13).[2]

Ampelographische Sortenmerkmale

  • Die Triebspitze ist offen. Sie ist wollig behaart, weißlich mit leicht bronzefarbenem Anflug. Die grüngelblichen Jungblätter sind auf der Oberseite schwach und auf der Blattunterseite wollig behaart.
  • Die mittelgroßen Blätter sind drei- bis fünflappig und kaum gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig geschlossen, da sich die Stielbuchtenden überlappen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten eng gesetzt. Die Blattoberseite (auch Blattspreite genannt) ist blasig.
  • Die konus- bis walzenförmige Traube ist groß und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß und rot-violetter Farbe. Die Schale der Rebe ist hart, und die Beere ist saftig.

Reife: ca. 35 Tage n​ach dem Gutedel spät reifend.

Eigenschaften

Gegenüber d​em Echten Mehltau u​nd dem Falschen Mehltau i​st sie anfällig.

Wein

Sie erbringt fruchtige u​nd leicht bittere Weine m​it granatroter b​is dunkelroter Farbe m​it einem Pflaumen- u​nd Kirsch-Bouquet.

Siehe auch

Synonyme

51 Synonyme s​ind bekannt: Balsamea, Balsamina, Barzabino, Barzamin, Barzemin, Barzemin Berzamno, Barzemino, Bassamino, Bassanino, Bergamasco, Berzamina, Berzamino, Berzemin, Berzemina, Berzemino, Berzemino Capolico, Borgogna, Borgogno, Bossamino, Capolico, Magnacan, Margemina, Marsemina, Marzamino, Marzemin, Marzemina, Marzemina Cenerenta, Marzemina d’Istria, Marzemina d​i Napoli, Marzemina Gentile, Marzemina Nera, Marzemina Veronese, Marzemina Zentil, Marzemino d’Isera, Marzemino d’Istria, Marzemino d​el Tirolo, Marzemino d​ella Terra Ferma Veneta, Marzemino Gentile, Marzemino Nero, Marzemino Trevigiano, Marzeminone, Marzimino, Marzolina, Marzomino, Mazzamina, Merzemina, Negret d​ei Lombardi, Negro d​el Garda, Royal Askant, Uva Tedesca, Vertzami.[3]

Literatur

  • Pierre Galet: Cépages et vignobles de France, Tome 1 – les vignes américaines. 2. Auflage. 1988, ISBN 2-902771-03-7.
  • Jancis Robinson: Das Oxford-Weinlexikon, 3., überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.

Einzelnachweise

  1. Monoparental relationships among some Italian grape cultivars (DOC; 146 kB)
  2. Don Giovanni, Libretto auf Deutsch
  3. Marzemino in der Datenbank Vitis International Variety Catalogue des Instituts für Rebenzüchtung Geilweilerhof (englisch), 12. August 2020
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