Palazzo Flangini
Palazzo Flangini ist ein Palast in Venedig in der italienischen Region Venetien. Er liegt im Sestiere Cannaregio mit Blick auf den Canal Grande neben der Kirche San Geremia. Der Palast liegt unweit des Palazzo Labia.
Geschichte
Der Architekt Giuseppe Sardi, ein Schüler von Baldassare Longhena, baute den Palazzo Flangini 1664–1682.[1] Er gehörte der Familie Flangini, die ursprünglich aus Zypern kam. Nach dem Tod ihres letzten Vertreters, dem Kardinal Ludovico Flangini, fiel der Palast an die Familie Panciera.
Beschreibung
Der Palast hat eine schmale und lange Fassade, aber man sieht gut deren Asymmetrie. Der Architekt Giuseppe Sardi suchte für die Hauptfassade eine Aufteilung in drei horizontale Abteilungen, um ihr Symmetrie zu verleihen, aber aus unerfindlichen Gründen gelang ihm dies nicht. Die Fassade zum Canal Grande hin hat ein Portal zum Wasser, das mit zwei männlichen Figuren geschmückt ist, die träge auf dem Bogen ruhen, zwei Hauptgeschosse mit Einzelfenstern und seitlichen Vierfachfenstern, unterstützt durch zusammengesetzte, ionische Halbsäulen, die mit durchgehenden Balkonen verbunden und deren Rundbögen mit Schlusssteinen verziert sind. Im Inneren sind wertvolle architektonische Elemente zusammen mit schönen Verzierungen aus dem 18. Jahrhundert erhalten. Der Empfangssaal ist vollständig nach links verschoben, so wie der des Ca’ Tron. Bei diesem aber fielen die Fenster nicht weg, damit man die konstruktive Diskrepanz verbergen konnte.
Merkwürdigkeiten
Es gibt viele Geschichten und Legenden über die offensichtliche Asymmetrie des Palazzo Flangini. Dazu fehlt der gesamte rechte Flügel des Gebäudes. Der Palazzo Flangini sollte fast doppelt so breit werden, tatsächlich erscheint er aber hoch und asymmetrisch in der Anordnung der Türen und Fenster. Die am meisten unterstützte Theorie ist die, dass dem Palast ein Flügel fehlt, weil es der Familie Flangini nicht gelang, das Nebenhaus zu kaufen. Dagegen ist die Geschichte, in der es heißt, dass der Palast von zwei Brüdern erbaut wurde, die miteinander in ernsthaftem Streit lagen, und dass der eine von beiden die Hälfte davon abreißen ließ, um den anderen zu ärgern, lediglich eine Legende.
Einzelnachweise
- Marcello Brusegan: I palazzi di Venezia. Newton & Cropton, Rom 2007, ISBN 978-88-541-0820-2, S. 153.
Quellen
- Marcello Brusegan: I palazzi di Venezia. Newton & Compton, Rom 2007, ISBN 978-88-541-0820-2.
- Marcello Brusegan: La grande guida dei monumenti di Venezia. Newton & Compton, Rom 2005, ISBN 88-541-0475-2.
Weblinks
- Un storico palazzo nel cuore di Venezia. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Palazzo Flangini. Archiviert vom Original am 11. Januar 2014; abgerufen am 28. August 2019.
- Jan-Christoph Rößler: Palazzo Flangini. venezia.jc-r.net, abgerufen am 28. August 2019.