PEGASUS (Aufklärungssystem)
Das Projekt PEGASUS (Persistant German Airborne Surveillance Systems) umfasst die Beschaffung von Systemen zur signalerfassenden luftgestützten weiträumigen Überwachung und Aufklärung (SLWÜA) für die Bundeswehr.
Mit der Außerdienststellung der Breguet 1150 M Atlantic der Deutschen Marine verlor die Bundeswehr im Jahr 2010 die Fähigkeit zur luftgestützten signalerfassenden Aufklärung (SIGINT). Mit dem Projekt PEGASUS soll diese Fähigkeitslücke durch die Luftwaffe geschlossen werden.[1]
Ursprünglich waren Drohnen als Trägersystem vorgesehen, Anfang des Jahres 2020 wurde jedoch bekannt, dass das Trägersystem aus bemannten Geschäftsreiseflugzeugen Global 6000 von Bombardier bestehen soll. Diese Entscheidung wird mit den Kosten der Drohnen sowie dem Risiko von Problemen bezüglich einer Zulassung für den europäischen Luftraum begründet.[2]
Das Projekt PEGASUS beinhaltet drei Flugzeuge mit den Missionssystemen, eine Auswerteanlage, ein Referenzsystem sowie eine Ausbildungsanlage und hat ein Finanzvolumen von etwa 1,54 Milliarden Euro.[3] Das erste System soll im Jahr 2026 bereitgestellt werden. Im Jahr 2028 sollen die Lieferungen abgeschlossen sein.[1]
Als Generalauftragnehmer fungiert Hensoldt. Für die Flugzeuge selber ist Lufthansa Technik zuständig. Insgesamt sind fast 30 Unternehmen aus Deutschland an dem Projekt beteiligt.[4]
Das Projekt Flottendienstboot Klasse 424 der Deutschen Marine umfasst vergleichbare seegestützte Systeme.[5][6]
Einzelnachweise
- Bundeswehr nimmt PEGASUS unter Vertrag. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- DroneWatch: Bundeswehr stoppt Beschaffung von Aufklärungsdrohnen – und kauft bemannte Flugzeuge – Augen geradeaus! Abgerufen am 13. Juli 2021.
- Investitionen in die Luftwaffe der Zukunft. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- HENSOLDT gewinnt Milliardenauftrag für „PEGASUS“-Aufklärungssystem. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- Umfangreiche Beschaffungen für die Deutsche Marine. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- Bundeswehr erhält neue Flottendienstboote. Abgerufen am 13. Juli 2021.