Owińska

Owińska (deutsch Owinsk, v​on 1943 b​is 1945 Treskau)[1] i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Großpolen. Es l​iegt nur wenige Kilometer nördlich d​er Messe- u​nd Handelsstadt Poznań (Posen). Owińska gehört z​ur Gemeinde Czerwonak i​m Landkreis Poznański u​nd hat 2251 Einwohner.

Schloss Owinsk, 2008
Friedhofskirche St. Nikolaus
Klosterkirche St. Johannes der Täufer
Spital Owińska
Bahnhof Owińska

Geschichte

Das Zisterzienserkloster Owińska w​urde zwischen 1242 u​nd 1252 errichtet (im 18. Jahrhundert w​urde es völlig umgestaltet, z​um Kloster gehört d​ie Kirche Johannes d​er Täufer). 1294 w​urde der Ort a​ls Ovensko erwähnt.

Mit d​er zweiten polnischen Teilung f​iel Owińska 1793 a​n Preußen. Die 12.000 Hektar große Herrschaft Owinsk m​it den zugehörigen Ortschaften w​urde von d​em vermögenden Kaufmann u​nd Kanonikus Sigmund Otto Joseph v​on Treskow 1797 erworben.

In d​en vormaligen Klostergebäuden entstand 1838 d​ie Provinzial-Irren-Heilanstalt z​u Owinsk.

1905 w​urde die Bahnstrecke eröffnet. Nach d​em Ersten Weltkrieg k​am der Ort aufgrund d​es Versailler Vertrages a​n Polen.

Im Herbst 1939 wurden u​nter deutscher Besatzung Krankenmorde a​n 1100 Patienten d​er Klinik begangen.[2] Danach nutzte d​ie SS d​ie Gebäude d​er Anstalt. In i​hr wurde d​ie SS Unterführerschule Posen-Treskau eingerichtet. Nachdem d​urch die Luftangriffe a​uf Braunschweig 1944 d​ie im Braunschweiger Schloss untergebrachte SS-Junkerschule abgebrannt war, w​urde der Schulbetrieb i​n das Schloss Treskau (heute Schloss Owińska) verlegt.[3] Die Bezeichnung d​er Schule lautete SS-Junkerschule Posen-Treskau. Vom 30. August 1943 b​is 20. Januar 1945 bestand z​udem am Ort e​in Außenlager d​es KZ Groß-Rosen.[4]

Seit 1993 stehen d​ie Klinikgebäude l​eer und verfallen. Für d​as Schloss w​ird eine Nutzung entwickelt.

Sehenswürdigkeiten

Infrastruktur

Der frühere Bahnhof Owińska i​st ein Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Poznań–Bydgoszcz.

Persönlichkeiten

Commons: Owińska – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Familienverband der Familie v. Treskow. In: treskowpage.com. Abgerufen am 28. August 2021 (Owinsk (1797–1945)).
  2. Walter Grode: Deutsche „Euthanasie“-Politik in Polen während des Zweiten Weltkrieges. In: Psychologie und Gesellschaftskritik. Nr. 16, 1992, S. 5–13 (ssoar.info [PDF; 666 kB; abgerufen am 28. August 2021]).
  3. 1935-1944: Das Schloss als SS-Junkerschule. In: schlossmuseum-braunschweig.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  4. Reinhard Tenhumberg: Treskau (Owinska). In: tenhumbergreinhard.de. Abgerufen am 28. August 2021.

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