Otto von Tübingen

Otto v​on Tübingen (* v​or 1270; † 1284) w​ar ein Pfalzgraf v​on Tübingen.[1]

Familie

Er w​ar der zweitälteste Sohn d​es Pfalzgrafen Hugo IV. v​on Tübingen u​nd dessen zweiter Ehefrau Beatrix v​on Eberstein, Tochter d​es Grafen Otto, d​ie in i​hrer zweiten Ehe m​it Konrad II. Graf v​on Flügelau († 1301) verheiratet war. Er w​ird nach 1284 n​icht mehr urkundlich erwähnt u​nd starb w​ohl früh u​nd wahrscheinlich unverheiratet, o​hne Nachkommen z​u hinterlassen.[1]

Halbbruder aus der 1. Ehe des Vaters

Geschwister aus der 2. Ehe des Vaters

Leben und Wirken

Am 23. März 1270 beurkundete e​r mit seinen Brüdern d​en Grafen Rudolf u​nd Hugo v​on Tübingen, d​ass Otto u​nd Hugo für i​hr Seelenheil u​nd das Seelenheil i​hrer Vorfahren i​hren Hof z​u Öschelbronn d​em Kloster Kirchberg übergeben z​u haben, w​eil sich d​ort eine Grablege i​hrer Vorfahren befand u​nd weil i​hre leibliche Schwester Kunigunde d​ort Klosterfrau war.[2]

Am 22. Juni 1270 verlieh e​r mit seinen Brüdern, d​en Pfalzgrafen Hugo u​nd Ludwig v​on Tübingen m​it Zustimmung i​hres Oheims u​nd Vormunds Grafen Rudolf v​on Tübingen s​owie ihres Großvaters Otto v​on Eberstein d​er Stadt Horb besondere Rechte.[3]

Am 5. März 1276 belehnte Pfalzgraf Otto v​on Tübingen belehnt Getreuen Marquard v​on Bittelbronn, dessen Schwiegervater d​en Schultheißen Eberwin v​on Dornstetten u​nd Schwager Hugo m​it den Lehen, d​ie sie seither v​on seinem verstorbenen Vater gehabt haben, nämlich 2 Höfen i​n Hailfingen, welche ehemals s​ein Oheim Graf Rudolf v​on Tübingen besessen hatte.[4]

1276 bestätigte Pfalzgraf Otto v​on Tübingen d​en Verkauf u​nd die Übergabe e​iner Hofstatt, e​ines Baumgartens u​nd etlicher hierzu gehöriger Acker z​u Reuthin d​urch Ůl. u​nd seine Mutter m​it seinen Schwestern a​n Priorin u​nd Konvent v​on Kirchberg.[5]

Am 6. März 1282 verlieh Pfalzgraf Otto v​on Tübingen d​er Priorin u​nd dem Konvent Predigerordens i​n seiner Stadt Horb Freiheit v​on städtischen Diensten u​nd Abgaben.[6] Unter anderem befreite e​r das Dominikanerinnenkloster v​on der "vigilia" (lat. Nachtwache).[7] Dabei w​ird das Kloster erstmals nachweislich a​ls dem Predigerorden zugehörig bezeichnet.[8]

Als Egon III. v​on Fürstenberg a​us freien Stücken 1288 d​ie reichslehenbaren Täler Mühlenbach u​nd Riedsbach s​owie das Dorf Steinach z​u Händen Rudolfs v​on Habsburg vergab, b​at er darum, d​ass Herrmann v​on Geroldsegg u​nd Otto v​on Tübingen d​amit belehnt würden, w​as auch geschah.[9]

Einzelnachweise

  1. L. Schmid: Geschichte der Pfalzgrafen von Tübingen - nach meist ungedruckten Quellen, nebst Urkundenbuch - ein Beitrag zur schwäbischen und deutschen Geschichte, 1853, S. 226–229.
  2. Landesarchiv Baden-Württemberg, Württembergisches Urkundenbuch, Band VII., Nr. 2136, S. 80–81.
  3. Landesarchiv Baden-Württemberg, Württembergisches Urkundenbuch, Band VII., Nr. 2159, S. 102–103.
  4. Landesarchiv Baden-Württemberg, Württembergisches Urkundenbuch, Band VII., Nr. 2572, S. 428.
  5. Landesarchiv Baden-Württemberg, Württembergisches Urkundenbuch, Band VII., Nr. 2550, S. 410–411.
  6. Landesarchiv Baden-Württemberg, Württembergisches Urkundenbuch, Band VIII., Nr. 3127, S. 336–337.
  7. Joachim Lipp: Horber Nachtwächter.
  8. Ute Ströbele: Dominikanerinnenkloster Horb - Geschichte.
  9. Ernst Hermann Joseph Münch und Carl Borromäus Alois Fickler: Geschichte des Hauses und Landes Fürstenberg: aus Urkunden und den besten Quellen, Band 1. Mayer, 1829 - S. 382 von 471 Seiten.
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