Otto von Dewitz (Politiker)

Otto v​on Dewitz (* 18. Dezember 1780 i​n Neustrelitz; † 5. September 1864 ebenda; vollständiger Name: Otto Ludwig Christoph v​on Dewitz) w​ar ein deutscher Politiker u​nd Minister i​n Mecklenburg-Strelitz.

Otto von Dewitz, Stich von Heinrich Senefelder (1840)

Leben

Otto v​on Dewitz (Nr. 475 d​er Geschlechtszählung) w​ar Sohn d​es herzoglich mecklenburg-strelitzschen Geheimen Rats u​nd Oberhofmarschalls Bodo (Christoph) Balthasar von Dewitz (1734–1792) u​nd der Auguste von Brauchitsch (1753–1820). Schon 1794 w​urde er a​ls Ritter d​er Ballei Brandenburg i​n den Johanniterorden aufgenommen.[1] Er besuchte d​as Pädagogium Halle u​nd studierte danach Rechtswissenschaften a​n der Universität Erlangen, w​o er s​ich 1799 d​er Berliner Gesellschaft (Erlangen) anschloss.[2] Als Vormund g​ab er b​ei der Immatrikulation i​n Erlangen d​en Landschaftsrat v​on Hagen z​u Reselkow an.

Nach d​em Studium w​urde er 1803 b​is 1806 Kammerjunker u​nd Auditor a​m Hof v​on Herzog Karl II. Seine Karriere i​m Verwaltungsdienst d​es Teil(groß)herzogtums Mecklenburg-Strelitz verlief rasant: 1806 Kammerherr, 1811 Regierungsrat, 1827 Geheimer Regierungsrat. 1827 w​urde Otto v​on Dewitz (neben August v​on Oertzen) Wirklicher Staatsminister u​nd wirkte a​n der Regierung i​n Neustrelitz mit.[3] Er vertrat a​ls Kommissar seinen Landesherrn Großherzog Georg a​uf den mecklenburgischen Landtagen i​n Malchin u​nd Sternberg u​nd unterschrieb für i​hn im Mai 1841 d​en Ehevertrag zwischen Herzogin Caroline z​u Mecklenburg u​nd dem dänischen Kronprinz Frederik. In s​eine Regierungszeit fallen d​ie Chausseebauten i​n beiden Landesteilen d​es Herzogtums. 1848 w​urde er u​nter dem Druck d​er Revolution i​n Mecklenburg (1848) a​us dem Amt gedrängt. Er übernahm fortan diplomatische Aufgaben für Großherzog Georg.[4]

Otto v​on Dewitz w​ar seit 1804 m​it Henriette von Wedel a.d.H. Silligsdorf (1784–1868) verheiratet. Das Paar h​atte sieben Kinder, v​on denen fünf d​as Erwachsenenalter erreichten. Von seinen Söhnen w​urde Gustav v​on Dewitz (1807–1835) königlich preußischer Regierungsassessor i​n Frankfurt/Oder, Karl v​on Dewitz (1814–1853) großherzoglich mecklenburg-strelitzscher Kammerherr u​nd Kammerassessor s​owie Georg v​on Dewitz (1817–1893) w​urde königlich preußischer Oberappellationsgerichtsrat. Die Tochter Auguste v​on Dewitz, verheiratete von Maltzahn (* 1812), heiratete, nachdem s​ie Hofdame d​er Großherzogin v​on Mecklenburg-Strelitz war, d​en großherzoglich mecklenburg-strelitzschen Kammerherrn u​nd Staatsminister Wilhelm v​on Bernstorff († 1861).

Von e​inem Privatnachlass v​on Otto v​on Dewitz i​st nichts bekannt. Sein politischer Nachlass befindet s​ich im Landeshauptarchiv Schwerin.

Ehrungen

Literatur

  • Ludwig Wegner: Familiengeschichte der von Dewitz, Bd. 1 [mehr nicht ersch.]. Naugard, 1868, S. 472–474
Digitalisat, Bayerische Staatsbibliothek

Einzelnachweise

  1. Johanniter-Ordensblatt: amtliche Monatschrift der Balley Brandenburg. 41 (1900), S. 127 (Nr. 1038)
  2. Ernst Meyer-Camberg: Die Berliner oder Märkische Gesellschaft in Erlangen. Einst und Jetzt, Bd. 25 (1980), S. 129–140 (S. 134) mit einem Verweis auf einen Stammbucheintrag im Stammbuch Wilhelm Blumenhagen.
  3. Datum der Berufung unbekannt. Ersterwähnt als Wirklicher Staatsminister im Staatskalender Mecklenburg-Strelitz 1828 (= Berichtsjahr 1827).
  4. Entgegen Grewolls war er 1848 nicht Abgeordneter für den Wahlkreis Basedow; Abgeordneter war vielmehr der Oberhauptmann Otto Ernst von Dewitz auf Krumbeck (1788–1858)
  5. mit Ludwig von Lützow, Uebersicht der im Jahre 1841 im Geschäftskreise der General-Ordens-Kommission eingetretenen Veränderungen. Berlin 1842, S. 23
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