Otto Sigismund Runge
Otto Sigismund Runge (* 30. April 1806 in Hamburg; † 16. März 1839 in Sankt Petersburg) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Otto Sigismund war der älteste Sohn des Malers Philipp Otto Runge. Nach dem frühen Tod des Vaters lebte er in der Familie seines Onkels Daniel Runge in Hamburg. 1819 kam er zu seiner Mutter nach Dresden und begann sich hier für die Bildende Kunst zu interessieren. Mit Hilfe privater Spenden aus Hamburg konnte Runge an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin bei Christian Friedrich Tieck Bildhauerei studieren. Er setzte seine Studien in München fort und ging 1827 nach Rom, wo er sich zwei Jahre lang bei Thorvaldsen weiterbildete.
Nach Hamburg zurückgekehrt schuf Runge mehrere Porträtbüsten, u. a. von Johann Georg Repsold, Ernst von Houwald und Mozart. Für das Haus des Hamburger Kaufmanns Gottlieb Jenisch schuf er eine Reihe von Basreliefs. 1832 war er Gründungsmitglied des Hamburger Künstlervereins.
Ende 1838 reiste Runge mit seinem Schüler Ernst Gottfried Vivié nach St. Petersburg, um am Wiederaufbau des abgebrannten Winterpalais mitzuarbeiten. Hier übernahm er Bildhauerarbeiten in den Gemächern der Kaiserin. Kurz vor Vollendung der Arbeiten starb Runge an einem hitzigen Nervenfieber. Er hinterließ seine junge Ehefrau mit einem kleinen Sohn in Hamburg.
Ausstellungen (Auswahl)
- 2019: Hamburger Schule – Das 19. Jahrhundert neu entdeckt (12. April bis 14. Juli), Hamburger Kunsthalle
Literatur
- Otto Beneke: Runge, Otto Siegmund. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 29, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 691.
- Jelena Funck: Otto Sigismund Runge in St. Petersburg. In: Jahrbuch der Berliner Museen. 38 (1996), S. 111–120.