Otto Pohl

Otto Pohl (* 28. März 1872 i​n Prag; † Mai 1941 i​n Vaison-la-Romaine) w​ar ein österreichischer sozialistischer Journalist, Publizist, Politiker u​nd Botschafter.

Leben

Otto Pohl w​ar der Sohn d​es Prager Bankiers Wilhelm Pohl. Er studierte Rechtswissenschaft u​nd Staatswissenschaft a​n der Karl-Ferdinands-Universität Prag, w​ar Mitglied d​er Sozialdemokratie u​nd dem Verband jugendlicher Arbeiter. Er w​urde zum Doktor d​er Rechte promoviert.

Ab 1895 war er Korrespondent von Victor Adlers Arbeiter-Zeitung in Prag. Er verlegte ab 1897 die deutsch-tschechische Monatszeitschrift Die Akademie. 1898 siedelte er sich in Wien an, wo er von 1898 bis 1918 Redakteur der Arbeiter-Zeitung war. Im August 1900 heiratete er die Sozialistin und Frauenrechtlerin Lotte Glas, mit der er eine Tochter hatte. Von 1918 bis 1920 leitete er die Öffentlichkeitsarbeit des Außenministeriums.

Von 1920 bis 1922 leitete er die Kriegsgefangenen-Repatriierungskommission und war anschließend auf Wunsch von Lenin Ministre plénipotentiaire der Republik Österreich in Moskau. Von 1924 bis 1927 war er außerordentlicher Gesandter in Moskau.

1927 w​urde er n​ach innenpolitischen Auseinandersetzungen i​n Österreich i​n den Ruhestand versetzt. Von 1929 b​is 1934 verlegte e​r in Wien d​ie deutschsprachige Moskauer Rundschau. Nach d​er Machtübernahme d​urch das Schuschnigg-Regime h​ielt er s​ich in d​er Tschechoslowakei, d​er Schweiz, Frankreich u​nd Finnland auf.

1937 w​urde er Mitarbeiter d​es Pariser Tageblatts v​on Vladimir Poliakov. Nach d​er deutschen Besetzung Frankreichs 1940 f​loh er i​n das unbesetzte Südfrankreich. Dort beging e​r im Mai 1941 m​it seiner Lebensgefährtin Margarete Schwarz Suizid.[1]

Pohl erhielt 1927 d​as Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste u​m die Republik Österreich.

Schriften

  • Der Arbeiter im kapitalistischen Staate und in der socialistischen Gesellschaft, Wien : Wiener Volksbuchh. Brand, 1902

Literatur

Einzelnachweise

  1. Rudolf Vierhaus, Deutsche biographische Enzyklopädie: (DBE) - 2007 - 924 S., S. 5
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich von Szápáryösterreichischer Botschafter in Moskau
1924 bis 1927
Karl Waldbrunner
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