Otto Garten
Otto Garten, obersorbisch Ota Garten (* 1. Dezember 1902 in Elstra; † 14. Oktober 2000 ebenda), war ein deutsch-sorbischer Künstler.
Leben und Wirken
Otto Garten war der Sohn eines Kleinbauern. Schon als Kind wandte er sich dem Zeichnen zu. Der Maler Josef Goller besuchte öfter Elstra. Er wurde auf den Garten aufmerksam und empfahl seine Ausbildung als Kunstmaler.
Nach dem Tod des Vaters begann Garten 1917 eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Dresden. Von 1920 bis 1927 studierte er bei Richard Dreher, Ludwig von Hofmann und Robert Sterl an der Kunstakademie Dresden, ab 1922 mit einem Stipendium der Schill-Poeppig-Stiftung. Nach dem Studium ging Garten als freier Kunstmaler zurück in seine Heimatstadt. Zu Studienaufenthalten weilte er 1930 bis 1932 in Paris und 1937 in Italien. Von 1926 bis 1933 war er Mitglied der renommierten „Dresdner Künstlervereinigung“. Mit der nazistischen Kulturbürokratie hatte er offenbar keine Probleme. 1934 druckten die „Nationalsozialistischen Monatshefte“ in Heft 57 sein Bild „Winterlandschaft“ ab, und er konnte 1939 an der Großen Deutschen Kunstausstellung in München teilnehmen. Dort erwarb Hitler für 250 RM sein Ölgemälde „Stillleben“.[1] Im Zweiten Weltkrieg war Garten ab 1941 als Soldat der Wehrmacht u. a. in Frankreich, Belgien und Holland. Aus der Kriegsgefangenschaft in Schottland kehrte er 1948 nach Elstra zurück und arbeitete wieder als Maler. 1949 wurde er Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und des Arbeitskreises sorbischer Künstler.
Sein Nachlass befindet sich weitgehend im Sorbischen Museum in Bautzen.
Stil
Garten gilt als später Vertreter der Dresdner Malerei, die vom koloristischen Realismus der Freiluftmalerei geprägt war. Bei der Motivwahl spielten Licht, Luft und freie Natur eine große Rolle. Gartens Werke sind durch intensive Natureindrücke, Leichtigkeit, Unbefangenheit, Lebensfreude und eine Ausstrahlung tiefer Menschlichkeit geprägt. Tiere und Pflanzen waren immer wieder Gegenstand und Ausdruck seiner Kunst.
Ehrungen
Garten war seit 1993 Ehrenbürger der Stadt Elstra, die im Mai 2000 die Grundschule nach ihm benannte.
Werke (Auswahl)
- Markttag in Kamenz (1929)[2]
- Alt-Paris (Tafelbild, Öl, 1931; im Bestand des Sorbischen Museums Bautzen)
- Mundharmonikaspieler (Bleistiftzeichnung, vor 1934)[3]
- Wiese (Tafelbild, Öl, 1932)[4]
- Kirchgasse Elstra (Tafelbild, Öl, 1988; im Bestand des Sorbischen Museums Bautzen)
- Selbstbildnis (Tafelbild, Öl, 1982)[5]
Ausstellungen (Auswahl)
- 1935 Bautzen, 1. Ausstellung Malerei Plastik der Arbeitsgemeinschaft der Lausitzer Bildenden Künstler
- 1939 München, Große Deutsche Kunstausstellung
- 1949 Görlitz, 3. Jahresausstellung Lausitzer Bildender Künstler[8]
- 1980 Bautzen, Kunstausstellung des Kreises sorbischer bildender Künstler
- 2020 Hoyerswerda, Hoyerswerdaer Kunstverein
Literatur
- Siegmar Schubert: Der Oberlausitzer Maler Otto Garten. in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz (Hg.): Kalender Sächsische Heimat 2017, Kalenderblatt 38. Woche
- Martin Schmidt, Sabine Schubert: Der Maler Otto Garten. Gespräche und Erinnerungen. Ernst-Rietschel-Kulturring, Pulsnitz, 2002
- Gunter Kretzschmar: Der Elstraer Maler Otto Garten. Zu Unrecht fast vergessen. Mitteilungen aus dem Elstraer Heimat- und Geschichtsverein e.V., 2012
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.gdk-research.de/de/obj19403678.html
- https://www.kunstverein-hoyerswerda.de/ankuendigungen/1562-der-maler-otto-garten-1902-2000-vernissage-zur-ausstellung-von-gemaelden-aus-dresden-paris-palermo-und-aus-der-lausitz.html (abgerufen 2021-07-31)
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70205159/df_hauptkatalog_0274258
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/33020047/df_hauptkatalog_0050368
- http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/70223941/df_hauptkatalog_0274253
- https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/6
- https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/344402/2
- https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/345089/4