Otto Eichrodt
Otto Eichrodt (* 25. Juni 1867 in Freiburg im Breisgau; † 15. Januar 1944 in Karlsruhe) war ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator, Dichter und Komponist.
Leben
Otto Eichrodt studierte von 1888 bis 1901 an der Karlsruher Kunstakademie und anschließend in München und Paris. Er wohnte und arbeitete zusammen mit seinem Bruder Hellmut Eichrodt. Otto Eichrodt malte Landschaften, Bildnisse und Stillleben; ferner schuf er Buchillustrationen, Plakate, Werbedrucksachen und ähnliche Produkte. Für Knorr schuf er die Sammelbilderserien Volkslieder (um 1902), Sportbilder und Die fünf Sinne (o. J.), für Stollwerck die Serie Andersen und 5 seiner Märchen. Auch Dr. Thompson’s Seifenpulver wurde unter anderem mit Gebrauchsgrafiken von Otto Eichrodt beworben. Auf einer Bildpostkartenserie, die er für dieses Produkt entwarf, stand der weiße Schwan im Vordergrund, der zum Signet der Marke wurde. Eichrodt, der einen Buckel und einen Klumpfuß hatte, karikierte sich auch häufig selbst.
Besonders für Festlichkeiten des Karlsruher Künstlervereins schrieb er auch Pantomimen und Volksstücke mit Gesang und Tanz. In die NSDAP trat er mit der Begründung, er sei „Zuchthäusler“, nicht ein. Dies bezog sich auf den Beruf seines Vaters Julius Eichrodt, der Direktor der Vollzugsanstalt in Bruchsal war.[1]
Otto Eichrodt wurde vom Bildhauer Hermann Binz (1876–1946) als Wasserspeier in Gestalt eines Fauns am Karlsruher Stephanienbrunnen porträtiert.[2]
Literatur
- Joseph August Beringer: Eichrodt, Hellmuth. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 412 (Textarchiv – Internet Archive).
- Eichrodt, Hellmuth. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S. 331.
- Eichrodt, Otto, in: Detlef Lorenz: Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder. Berlin : Reimer, 2000 ISBN 3-496-01220-X, S. 92
- Jutta Dresch: Eichrodt, Otto. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 32, Saur, München u. a. 2002, ISBN 3-598-22772-8, S. 518 f.
Einzelnachweise
- Detlef Lorenz, Reklamekunst um 1900. Künstlerlexikon für Sammelbilder, Reimer 2000, ISBN 3-496-01220-X, S. 92
- Stadt Karlsruhe (Hrsg.): Straßennamen in Karlsruhe (= Karlsruher Beiträge. Nr. 7). Karlsruhe 1994, ISBN 3-7650-0407-3 (online).