Otto Christoph von Richter

Otto Christoph v​on Richter (* 4. Dezember 1678; † 14. Juli 1729) w​ar ein deutsch-baltischer Freiherr, Landrat u​nd livländischer Landmarschall.

Familienwappen der von Richters

Leben

Nach seinem Studium w​urde Otto Christopher 1702 Beisitzer a​m Landgericht i​n Riga. Er gehörte d​er Livländischen Ritterschaft a​n und w​urde 1710 a​ls Geisel i​n ein russisches Arbeitslager verschleppt. Nach seiner Freilassung i​m Jahre 1711 w​urde er Assessor a​m Hofgericht u​nd war gleichzeitig Konsistorialassistent. Von 1717 b​is 1723 w​ar er z​um livländischen Landrat gewählt. Ebenfalls 1723 w​urde er Regierungsrat u​nd Mitglied d​er Restitutionskommission[1]. Er w​ar Besitzer d​er Güter Siggund, Schillingshof, Adamshof, Wattram, Kastran (seit 1724) u. Marzingshof, d​ie alle i​m livländischen Distrikt lagen.

Werke

Aus seinen Arbeiten, Aufsätzen u​nd Stellungnahmen[2] erschienen:

  • Pflicht-schuldigste Freude, als der Allerdurchlauchteste, Großmächtigste und Unüberwindliche Czaar und Kayser Petrus der Erste etc. etc. etc. Anno 1721 den 30. August styli vet. Den gloreusten Frieden zu nystadt mit der Cron Schweden geschlossen hatte, und darauf am 22. October ein hoch-feyerliches Dank-Fest durch dero Majestet gantzes Reich celbriert wurde, in allertiefster Unterthänigkeit bezeuget im Nahmen ihrem Land-Marschallen Otto Christoph Richter. (Riga. 2 Bogg.Fol.)
  • Kurze Nachricht von wahrer Beschaffenheit der Landgüter in Est-Lyfland und auff Oesel. Gedruckt im Jahr 1723. 23 S. 4 (nur in 50 Exx.)
  • Aufsatz: Von den Rechten der liv.- u. ehstländ. Landgüter, in dess. Nord. Misc. XXII.

Herkunft und Familie

Otto Christoph stammte a​us der deutsch-baltischen Adelsfamilie „von Richter“, d​ie auch i​n schwedischen Diensten standen. Sein Vater w​ar der livländische Landrat u​nd schwedische Oberst Adam v​on Richter (1630 – 1710), d​er mit Christina v​on Meck a​us dem Hause Sunzel verheiratet war. Otto Christoph heiratete 1710 Catharina Witte v​on Schwanenberg (1682 – 1730). Deren Sohn w​ar Christoph III. v​on Richter (1713 – 1762), d​er das Amt d​es livländischen Ritterschaftssekretär bekleidete u​nd Hofgerichtsassessor war.

Besitzungen

Adamshof

Der Adamshof w​ar auch u​nter der Bezeichnung Hilleboldshof bekannt u​nd kann b​is auf d​as Jahr 1401 zurückverfolgt werden. Der Kriegs-Kommissar Johann Hillebold, d​er noch 1682 dieses Gut besaß, verpfändete e​s an d​en Regierungsrat Otto Christoph Richter, d​er es m​it dem Gut Siggmund vereinigte u​nd an s​eine Erben weiter gab. Er w​ar der Großvater d​es nachgeborenen Geheimrats u​nd Gouverneur Christoph Adam v​on Richter[3].

Literatur

  • Friedrich Konrad Gadebusch, Livländische Bibliothek nach alphabetischer Ordnung, Band 3, Ausgabe Neuauflage, Verlag H. v. Hirschheydt, 1777 , S. 31
  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften, Görlitz 1929

Einzelnachweise

  1. Restitution = Völkerrecht: Wiedergutmachung oder Schadensersatz für einen Schaden, der einem Staat von einem anderen zugefügt wurde. Eintrag auf:Google-Wörterbuch , aufgerufen 11. März 2019
  2. Johann Friedrich von Recke/Karl Eduard Napiersky, Allgemeines schriftsteller- und gelehrten-lexikon der provinzen Livland, Band 3, Verlag J. F. Steffenhagen und sohn., 1831, Original von Princeton University, Digitalisiert 20. Mai 2008 , S. 541, aufgerufen am 9. März 2019
  3. Heinrich von Hagemeister, Materialien zu einer Geschichte der Landgüter Livlands, Band 1, Verlag Frantzen, 1836, Original von Bayerische Staatsbibliothek, Digitalisiert 18. Juli 2011 , S. 87, aufgerufen am 9. März 2019
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.