Otto Berg (Chemiker)
Otto Berg (* 23. November 1873 in Berlin; † 1939) war ein deutscher Chemiker. 1925 war er beteiligt an der Entdeckung des Elements 75, Rhenium, durch Walter Noddack und Ida Tacke, sowie der nicht offiziell anerkannten Entdeckung des Elements 43, dem das Forscherteam seinerzeit den Namen Masurium gab[1] (heute Technetium).
Leben
Von 1894 bis 1898 studierte Berg Chemie in Berlin, Heidelberg und Freiburg im Breisgau. In den Jahren 1902–1911 arbeitete er als Privatdozent in Greifswald. Anschließend wurde er Mitarbeiter von Siemens & Halske in Berlin-Charlottenburg.[2]
Als Spezialist für Röntgenstrahlung unterstützte er Walter Noddack und Ida Tacke (nach ihrer Heirat Ida Noddack) bei der Suche nach den letzten noch unbekannten natürlichen Elementen, nämlich denen mit den Ordnungszahlen 43 und 75. 1925 meldete das Team die Entdeckung beider Elemente; sie nannten sie Masurium und Rhenium. Das Rhenium konnte in Spektren nachgewiesen und in einer Menge von 1 g abgetrennt werden.[3] Trotz des röntgenspektroskopischen Nachweises, der laut dem Team in 28 von 1000 Spektren sicher und in 70 Fällen mit großer Wahrscheinlichkeit das Element 43 Masurium zeigte, blieb Noddack, Tacke und Berg die Anerkennung verwehrt, da sie das Element nicht isolieren konnten und die Signale – an der Grenze der Nachweisbarkeit – nicht reproduziert werden konnten.[4]
Die anerkannte Entdeckung erfolgte 1937 durch Emilio Segrè und Carlo Perrier, die ihm den Namen Technetium gaben. Auf der IUPAC-Konferenz 1949 wurde dieser Name offiziell festgelegt. Im Jahre 2020 das memorial medal fur 95 Jahre discovery der Rhenium, ISTR (art-designer: Igor Petrov),[5]
Einzelnachweise
- 1925 Magazin Popular Science, Entdeckung Masurium und Rhenium
- Kurzbiographie von Otto Berg (niederländisch) (Memento vom 15. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
- Hans Georg Tilgner: Forschen. Suche und Sucht.: Eine Biografie von Walter Noddack Ida Noddack-Tacke. 2000, ISBN 3898112721
- Peter Schneider: Eine elementare Entdeckung, Spektrumdirekt, Ausgabe vom 4. Februar 2000
- Abbildung der Medaille abgerufen am 30. April 2021