Otoya Yamaguchi

Otoya Yamaguchi (jap. 山口 二矢, Yamaguchi Otoya; * 22. Februar 1943; † 2. November 1960 i​n Tokio) w​ar ein japanischer Ultranationalist. Am 12. Oktober 1960 erstach e​r im Alter v​on 17 Jahren m​it einem Yoroi-dōshi (japanisches Kurzschwert) d​en sozialistischen Politiker Inejiro Asanuma a​uf offener Bühne, a​ls dieser i​m Vorfeld d​er anstehenden Parlamentswahlen e​ine Rede i​n der Tokioter Hibiya Hall hielt. Weniger a​ls drei Wochen n​ach dem Attentat s​tarb Yamaguchi d​urch Suizid mittels Erhängen i​n seiner Zelle i​n einer Jugendhaftanstalt. Zuvor h​atte er m​it einer Mischung a​us Zahnpulver u​nd Wasser folgende Worte a​n die Wand seiner Zelle geschrieben:

„Sieben Leben für d​as Reich. Lang l​ebe der Kaiser.“

(Dies i​st die Nachempfindung e​ines Zitates Kusunoki Masashiges a​us dem 13. Jahrhundert.)

Eine während d​er Rede gemachte Aufnahme d​es bis d​ahin unbekannten Fotografen Yasushi Nagao z​eigt Yamaguchi wenige Sekunden n​ach dem tödlichen Angriff b​eim Zurückziehen d​es Kurzschwertes. Das Bild w​urde von d​er Agentur World Press Photo 1960 z​um Pressefoto d​es Jahres gekürt u​nd gewann 1961 d​en Pulitzer-Preis i​n der Fotografie-Kategorie.

Der Literaturnobelpreisträger Ōe Kenzaburō veröffentlichte 1961 d​as auf Yamaguchi basierende Buch Seventeen.[1]

Einzelnachweise

  1. Ōe Kenzaburō: Seventeen. Two novels. Foxrock Press, New York 2000, ISBN 1-562-01091-3 (Inhalt: Seventeen und J).
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