Oswald Voh

Oswald Voh (* 18. Februar 1904 i​n Buchau b​ei Karlsbad i​n Böhmen; † 11. September 1979 i​n Ambach) w​ar ein deutscher Maler u​nd Grafiker.

Leben und Werk

1919 k​am der e​rst 15-jährige Bäckersohn a​n die keramische Fachschule i​n Teplitz. Zwei Jahre später w​urde er Mitarbeiter i​m Werbeatelier d​er Firma Schicht i​n Aussig. Von 1924 b​is 1929 w​urde er Meisterschüler b​ei Julius Diez a​n der Münchner Kunstakademie. Es folgten Hungerjahre m​it gelegentlichen grafischen Arbeiten für d​ie Zeitschriften Jugend u​nd Leben.

In dieser Zeit entwickelten s​ich Freundschaften m​it anderen Künstlern w​ie Karl Weinmair, Eugen Cordier u​nd Max Lacher. Erste künstlerische Erfolge w​aren der Ankauf d​es Gemäldes Mädchen a​m Bach d​urch die Moderne Galerie i​n Prag u​nd ein erster Preis b​eim Akademie-Wettbewerb für e​in Titelbild d​er Zeitschrift Die Woche.

Er erstellte Wandbilder für den Sitzungssaal seines Heimatortes Buchau und wurde freier Mitarbeiter des Scherl-Verlages in Berlin, wohin er schließlich 1931 übersiedelte. Gebrauchsgrafische Arbeiten u. a. für die HAPAG, führten zu Überseereisen nach Guatemala und Mexiko. 1939 heiratete Voh seine Kollegin Gisela Schmiedeberg, die er in Berlin kennengelernt hatte, kurz vor Beginn seines Kriegsdienst. Diesen absolvierte er von 1939 bis 1945 in einer Propaganda-Kompanie, in der er weiter als Maler arbeiten konnte. Nach einer kurzen Zeit zum Kriegsende 1945 als Hilfsarbeiter in Westböhmen führte ihn die Wanderschaft mit seiner Frau im Herbst nach Marburg an der Lahn. In der Nähe fand das Ehepaar Voh mit Tochter in einer Jagdhütte bei Sterzhausen für fünf Jahre Unterkunft. In dieser Zeit entstanden Landschaftsbilder, viele Porträts insbesondere von Kindern aus dem Ort und figürliche Kompositionen im poetischen Realismus. Es folgte nach einer ersten Ausstellung in Lauterbach/Hessen, eine Beteiligung an den Jahresausstellung im Marburger Universitätsmuseum und weitere u. a. in Wien, Geretsried, Stuttgart und Marktredwitz.[1]

1952 z​og das Paar n​ach Tutzing a​m Starnberger See u​nd begann 1953 m​it dem Hausbau i​n Ambach. Es folgten Reisen n​ach Libyen u​nd Malawi. Nach langer Krankheit verstarb Voh 1979.[2]

Literatur

  • Werner Suhr: Oswald Voh. In: Gebrauchsgraphik, Jg. 12 (1935), Heft 1, S. 34–41 (Digitalisat).
  • Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des Expressiven Realismus von 1925 bis 1975. Econ, Düsseldorf und Wien 1980 ISBN 3-430-19961-1 (Zugleich Dissertation an der Universität Marburg 1986); überarbeitete Neuauflage unter dem Titel: Expressiver Realismus: Malerei der verschollenen Generation. Hirmer, Berlin 1994, ISBN 3-7774-6420-1.

Einzelnachweise

  1. https://www.egerlandmuseum.de/der-zug-ist-abgefahren-kunstwerk-des-monats-februar-2002/
  2. Rainer Zimmermann: Expressiver Realismus, München 1994
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