Oskar Münsterberg

Oskar Münsterberg (* 23. Juli 1865 i​n Danzig; † 12. April 1920 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Druckerei-Unternehmer.

Leben

Oskar Münsterberg w​urde am 23. Juli 1865 i​n Danzig a​ls Sohn jüdischer Eltern geboren. Sein Vater w​ar der Kaufmann Moritz Münsterberg, s​eine Mutter d​ie Malerin u​nd Zeichnerin Anna Bernhardy. Er h​atte zwei ältere Halbbrüder (Emil u​nd Otto), d​ie der Ehe Moritz Münsterbergs m​it der 1857 verstorbenen Rosalie Bernhardy entstammten, u​nd einen Bruder (Hugo).

Münsterberg besuchte d​as Gymnasium i​n Danzig u​nd schloss d​aran ein Studium d​er Volkswirtschaft u​nd Kunstgeschichte i​n München u​nd Freiburg an.

Unterbrochen wurde seine Studienzeit in den Jahren 1886 bis 1893, in denen er in Detmold lebte und hier Direktor und Gesellschafter der Druckerei Klingenberg wurde. Er erwarb ein Haus, das an das Fabrikgelände angrenzte, und das er im Laufe der Jahre mit wertvollen Kunstgegenständen ausstattete, die er von Reisen rund um den Globus mitgebracht hatte. Das Gebäude ist heute als Haus Münsterberg als Baudenkmal in der Denkmalliste der Stadt Detmold eingetragen. In Detmold gründete er auch mit Otto Weerth die „Sammlung Vaterländischer Altertümer“ für das Detmolder Landesmuseum.[1] 1889 ließ Oskar Münsterberg sich evangelisch taufen.[2] Als er 1893 Detmold den Rücken kehrte, hinterließ er dem Museum großzügige Schenkungen.[1]

Sein unterbrochenes Studium schloss e​r 1896 a​n der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ab. Mit seiner Arbeit „Japans Edelmetall-Handel v​on 1542–1854“ promovierte e​r zum Dr. phil.[2]

1906 w​urde Münsterberg i​n Berlin Direktor d​er liberalen National-Zeitung, a​b 1909 Verlagsleiter i​n Leipzig u​nd 1912 Direktor d​er Druckerei W. Hagelberg i​n Berlin.[2]

1913 heiratete e​r Helen geb. Rice, m​it der e​r einen Sohn (Hugo, geb. 1916) u​nd zwei Töchter (Mary Anne u​nd Elisabeth) hatte. Er s​tarb am 12. April 1920 i​n Berlin.

Literatur

  • Münsterberg, Oskar. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 17: Meid–Phil. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. De Gruyter, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-598-22697-7, S. 219–223.
  • Gert Naundorf: Münsterberg, Oskar. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 543 f. (Digitalisat).
  • Walther Killy, Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche biographische Enzyklopädie. Band 7: May – Pleßner. K.G. Saur, München 1998, ISBN 3-598-23167-9, S. 297–298.
  • Heinz Sauer: Das Haus Detmold, Hornsche Straße 38 und seine Geschichte im Spiegel des Historismus. In: Historismus in Lippe. Jonas Verlag, Marburg 1994, ISBN 3-89445-165-3, S. 249.
Wikisource: Oskar Münsterberg – Quellen und Volltexte

Tagebuch-Auszüge:

Einzelnachweise

  1. Heinz Sauer: Das Haus Detmold, Hornsche Straße 38 und seine Geschichte im Spiegel des Historismus.
  2. Lexikon deutsch-jüdischer Autoren / Archiv Bibliographia Judaica. S. 220.
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