Orientierungsschule
Orientierungsschule (franz. cycle d’orientation) bezeichnet in der Schweiz Schulen der Sekundarstufe I, die von einzelnen Kantonen eingeführt wurden. Sie ist Teil verschiedener Schultypen der Schweizer Kantone aufgrund ihrer föderalistischen Bildungshoheit im Bildungssystem in der Schweiz.
In den Kantonen Ob- und Nidwalden sowie im Kanton Wallis wird sie als Gesamtschule geführt.[1]
In den Kantonen Freiburg,[1] Schaffhausen[2] und Genf werden die Schüler nach Leistungskriterien auf Real- und Sekundarklassen beziehungsweise im Kanton Genf auf drei bis fünf Abteilungen[3] aufgeteilt.
Der Kanton Tessin bezeichnet die zweite Hälfte seiner vierjährigen, im integrierten Modell geführten Sekundarstufe I (scuola media) als ciclo di orientamento («Orientierungszyklus»).[4]
Im Kanton Basel-Stadt wurde die dreijährige Orientierungsschule 1991 eingeführt. Sie schloss an die vierjährige Primarschule an. Im Anschluss an die Orientierungsschule folgte eine zweijährige Weiterbildungsschule. 2015 wurde die Orientierungsschule abgeschafft und auf den Lehrplan 21 umgestiegen (sechsjährige Primarschule, dreijährige Sekundarschule), weil zu viele Schüler ans Gymnasium wechselten.[5][6]
Einzelnachweise
- Kantonsumfrage. Schuljahr 2017/18. Schulmodelle (Sekundarstufe I) (Memento vom 26. Februar 2019 im Internet Archive). Website der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK), Kantonsumfrage Schuljahr 2017/2018 PDF; 28 kB).
- Das Selektionsverfahren im Kanton Schaffghausen. Schulportal des Kantons Schaffhausen.
- Système éducatif du canton de Genève. Website der EDK, August 2021 (französisch; PDF; 289 kB).
- Sistema educativo del cantone Ticino. Website der EDK, August 201 21 (italienisch; PDF; 278 kB).
- Fabian Baumann: Alles neu in den Basler Schulen. In: SRF. 17. August 2015.
- Linda Stibler: Zu viele wollen ins «Gymi»: Basel-Stadt zieht die Schraube an. In: Infosperber. 25. Mai 2018.