Orden vom Stachelschwein
Der Orden vom Stachelschwein (frz. Ordre du Porc-Épic, Ordre du Camail) war ein weltlicher französischer Ritterorden.
Der Orden wurde 1394 von Ludwig von Valois, Herzog von Orléans aus Anlass der Geburt seines ersten Sohnes Karl gegründet. Der Orden war einklassig und beschränkt auf 25 Personen (einschließlich des Herzogs), die mindestens seit vier Generationen dem Adelsstand angehören mussten. 1438 soll Ludwigs Sohn Karl den Orden auch zwei Damen verliehen haben. Die Ordensdevise lautete „Cominus et eminus“ (ungefähr: „Von nah und von fern“) und wird als Ausdruck der Wehrhaftigkeit gedeutet, entsprechend der Vorstellung, dass das Stachelschwein durch seine Stacheln nicht nur im Nahkampf geschützt sei, sondern diese auch auf entfernte Gegner abschießen könne.
Als der Sohn Karls Ludwig von Valois 1498 als Ludwig XII. den Thron von Frankreich bestieg, erneuerte er den Orden durch Verleihung an einige seiner Gefolgsleute. Im 16. Jahrhundert erlosch der Orden.
Ordensdekoration
An einer goldenen Kette hing ein goldenes Stachelschwein. Unterhalb befand sich die Devise „Cominus et eminus“. In einem Ring mit einem Edelstein war eine Gemme mit dem Bild eines Stachelschweins geschnitten. Zum Orden wurde eine Ordenstracht getragen. Der Mantel war aus Samt und seine Farbe war violett. Aus Hermelinpelz war der dazugehörige Umhang.
Literatur
- Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, von Johann Samuel Ersch, I.G.Gruber. Leipzig 1834,
- Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit oder neuestes encyclopädisches Wörterbuch der Wissenschaften, Künste und Gewerbe, von H.A.Pierer. Altenburg 1845