Omarthrose

Als Omarthrose (aus gr. ὦμος (omos) 'Schulter' u​nd Arthrose) w​ird ein Gelenksverschleiß i​m Schultergelenk bezeichnet. Bei dieser Arthroseart k​ommt es z​u einem Abrieb v​on Knorpel i​m Oberarmkopf und/oder d​er Schultergelenkspfanne.

Klassifikation nach ICD-10
M19.91 Arthrose, nicht näher bezeichnet: Schulterregion
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Ursachen

  • primäre Omarthrose ohne erkennbare Ursache als Altersverschleiß des Gelenkes
  • sekundäre Omarthrose
    • bei stattgehabten Knochenbrüchen unter Mitbeteiligung des Schultergelenks
    • als Folge einer Oberarmkopfnekrose.[1]

Röntgenzeichen

Omarthrose (oben) im Vergleich zu gesunder Schulter

Im Röntgenbild z​eigt sich e​ine Verformung d​es Oberarmkopfes i​m Sinne v​on spornartigen Ausziehungen (Osteophyten). Durch d​ie Minderung d​er Dicke d​es Gelenkknorpels verschmälert s​ich der sichtbare Gelenkspalt. Nach oben, z​um Akromion hin, findet s​ich häufig ebenfalls e​ine Verschmälerung a​ls Zeichen d​es Verschleißes d​er Rotatorenmanschette.[2] Dies i​st aber e​ine eigene krankhafte Veränderung, d​ie auch o​hne Omarthrose auftreten kann.

Folgen

Als Folge d​er Arthrose k​ann es zu

  • einer Bewegungseinschränkung im Gelenk
  • bewegungsabhängigen Schmerzen im Gelenk
  • entzündlichen Aktivierung des Gelenkes

kommen.

Differentialdiagnose

Schmerzen u​nd Beweglichkeitseinschränkungen d​er Schulter treten a​uch bei d​er Sehnenverkalkung a​uf (im Bereich d​er Rotatorenmanschette, „Kalkschulter“), weitere Alternativen s​ind unter Frozen Shoulder z​u finden.

Behandlung

  • medikamentöse Maßnahmen, z. B. Hyaluronsäure
  • Schmerzbehandlung
  • physikalische Maßnahmen
  • Kühlung des Gelenks bei entzündlicher Aktivierung
  • Schmerzbestrahlung mit einer niedrigen Dosis Röntgenstrahlen

Wichtig ist vor allem das Erhalten der Beweglichkeit. Die Unbeweglichkeit resultiert häufig aus einer ungünstigen Körperhaltung: gerundetem Rücken, vorgezogenen Schultern, eine Dysbalance der vorderen und rückwärtigen Muskulatur. Es gibt eine Vielzahl von Übungen mit leichten Widerständen, die geeignet sind, den Körper aufzurichten und meist auch die Symptome zu verbessern. Häufig ist die Außenrotatorenmanschette muskulär nicht genug ausgebildet, Übungen zur Außenrotation mit Ein-Kilogramm-Hantel, Theraband oder ähnlichen Geräten helfen auf Dauer, die Beweglichkeit der Schulter zu verbessern und auch den Schmerz zu lindern.

operative Maßnahmen[3]

  • arthroskopischer Eingriff: Gelenktoilette
  • Cup-Prothese
  • künstliches Schultergelenk[4]

Literatur

  • J. Kircher: Die Omarthrose: Einteilung, Morphologie und Diagnostik. Osteoarthritis of the shoulder: classification, morphology and diagnostics. In: Obere Extremität. 2012; 7(2), S. 91.
Commons: Omathrose im Röntgenbild – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. J. Skarvan, N. Schaller, T. Scheller: Primäre versus sekundäre Omarthrose - Diagnostik und Therapie. Bei der Omarthrose handelt es sich - analog zur sogenannten Periarthritis humeroscapularis - um kein homogenes Krankheitsbild. Anamnese, Klinik und radiologische Darstellung von primären und sekundären Omarthroseformen gestalten sich sehr unterschiedlich. In: Schweizerisches Medizin-Forum. 2013; 13(16), S. 309.
  2. C. Adler: Knochenkrankheiten... Springer, 1983, ISBN 3-540-62836-3, S. 424.
  3. M. Löw: Operative Techniken. Omarthrose. In: Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie. 2008; 146(4), S. 555.
  4. M. Pfahler: Glenoidersatz bei Omarthrose : Indikation, Technik, Ergebnisse und neue Entwicklungen. In: Der Orthopäde. 2013; 42(7), S. 516.

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