Olof Verelius
Olof Verelius (* 12. Februar 1618 in Kirchspiel Häsleby, Jönköpings län; † 3. Januar 1682 in Uppsala) war ein schwedischer Sprach- und Altertumsforscher.
Er war der Sohn des Pastors Nils Petri, nahm aber in jungen Jahren den Namen „Verelius“ an.
Leben
Er studierte 1633 in Dorpat und 1638 in Uppsala. Axel Oxenstierna stellte ihn als Lehrer für junge Adlige an. 1648–1650 hielt er sich im Ausland auf, unter anderem in Leiden und Paris. Wieder in Schweden verfasste er das Werk Epitomarum Historiæ Svio-Gothicæ libri quattuor et Gothorum extra patrium gestarum libri duo. (1682), in welchem eine sehr patriotische Sicht der schwedischen Vorzeit hervortritt. Sein tadelloses Latein führte dazu, dass dieses Werk als Lesebuch für den Lateinunterricht verwendet wurde. 1652 wurde er Professor für Rhetorik in Dorpat, trat aber diese Stelle nie an. 1653 erhielt er die Stelle eines Rentmeisters der Akademie in Uppsala, die er bis 1679 innehatte. 1662 wurde er auf den für ihn eigens eingerichteten Lehrstuhl für „Schwedische Altertümer“ berufen. 1666 wurde er Reichsarchivar und Assessor im Altertumskollegium. 1675 schied er aus diesem Amt aus. 1679 wurde er Universitätsbibliothekar unter Beibehaltung seiner Professur. 1671 und 1680 amtierte er als Rektor der Universität.
Wirken
Seit Jón Rugmann viele isländische Handschriften nach Uppsala gebracht hatte, befasste sich Verelius intensiv mit der altnordischen Sprache und den Altertümern. Sein Pflichtbewusstsein paarte sich mit fachlicher Strenge und Unverträglichkeit, was in den Jahren 1672–1681 zu einem erbitterten Gelehrtenstreit zwischen ihm und seinem Kollegen und früheren Freund Johannes Schefferus über die Lage des heidnischen Tempels von Uppsala führte. Er ging von einem uralten Wissen der Vorfahren aus, während Schefferus mehr historisch-kritisch argumentierte. So verbittert dieser Streit in den späteren Lebensjahren wurde, so hatte er doch die Frucht, den Beginn einer wissenschaftlichen Methode in der Behandlung alter Überlieferungen zu begründen. Ein großes Verdienst erwarb sich Verelius mit der Erstellung eines isländischen Lexikons Index linguæ veterìs scytho-scandicæ sive gothicæ (Hrsg. 0lof Rudbeck, Uppsala 1691). Er übersetzte 1664 zusammen mit Schefferus auch die isländische Gautreks saga und die Hrólfs saga Gautrekssonar, 1666 die Bósa saga ok Herrauðs, 1672 die Hervarar saga ok Heiðreks und andere mehr. Er verfasste auch die runologische Schrift Olai Vereli Manuductio compendiosa ad runographiam Scandicam antiquam. Henricus Curio, Uppsala 1675, auf Latein und Schwedisch.
Literatur
- Claes Annerstedt: Verelius, Olof. In: Theodor Westrin, Ruben Gustafsson Berg, Eugen Fahlstedt (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 31: Ural–Vertex. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1921, Sp. 1216–1217 (schwedisch, runeberg.org).