Oliver Lake
Oliver Eugene Lake (* 14. September 1942 in Marianna/Arkansas) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und Komponist.
Leben und Wirken
Lake wuchs in New Orleans auf und spielte zunächst Schlagzeug. Im Alter von achtzehn Jahren wechselte er zum Saxophon. 1968 schloss er ein Studium an der Lincoln University mit dem Grad eines Bachelors ab. Von Ende der 1960er Jahre bis Anfang der 1970er Jahre gehörte er, u. a. mit Julius Hemphill und Charles Bobo Shaw, der Black Artists Group von St. Louis an. Zwischen 1972 und 1974 lebte er in Paris. 1975 ging er nach New York City, wo er 1976 mit Julius Hemphill, Hamiet Bluiett und David Murray das World Saxophone Quartet gründete. Im selben jahr wirkte er bei den Wildflowers Loft-Sessions mit. Daneben arbeitete er mit Michael Gregory Jackson und gründete 1981 Jump Up, eine Jazz-Funk-Reggae-Band, mit der er Tourneen durch die USA, Europa und Afrika unternahm. 1987 wirkte er als Gastmusiker an dem Album The Art of the Saxophone von Bennie Wallace mit. In den 1990er Jahren nahm er ein Album mit dem klassischen Pianisten Donal Fox auf und arbeitete mit dem Pianisten Borah Bergman. Daneben trat er auch mit der Sängerin Björk, dem Rockmusiker Lou Reed, der Jazzsängerin Abbey Lincoln, dem String Trio of New York und der Rap-Gruppe A Tribe Called Quest auf. Insgesamt spielte er etwa achtzig Alben ein.
Lake komponierte auch, u. a. im Auftrag des Brooklyn Philharmonic Orchestra und des Arditti String Quartet, moderne klassische Musik. Seine Werke wurden vom Wheeling Symphony Orchestra, den San Francisco Contemporary Players, dem New York New Music Ensemble und dem Pulse Percussion Ensemble of New York aufgeführt. 2014 erhielt Lake den mit $ 275.000 dotierten Doris Duke Artist Award.[1] Mit dem OGJB Qurtet (mit Graham Haynes, Joe Fonda, Barry Altschul) legte er das Album Ode to O (2022) vor.
Mitte der 1990er Jahre schrieb Lake das Solo-Theaterstück Matador Of 1st & 1st, das er 1996 unter Oz Scott aufführte. Daneben betätigt er sich seit seiner Jugend auch als Maler. Der Schlagzeuger Gene Lake ist sein Sohn.
Lexikalischer Eintrag
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.