Oderturm
Der Oderturm ist ein 25-stöckiges, zwischen 1968 und 1976 erbautes Bürohochhaus in Frankfurt (Oder).
Oderturm | ||
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Basisdaten | ||
Ort: | Frankfurt (Oder) | |
Bauzeit: | 1968–1976 | |
Sanierung: | 1992–1994 | |
Status: | Erbaut | |
Architekten: | Hans Tulke, Paul Teichmann | |
Koordinaten: | 52° 20′ 32″ N, 14° 33′ 6″ O | |
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Nutzung/Rechtliches | ||
Nutzung: | Büro, Gewerbe | |
Arbeitsplätze: | ca. 1400 | |
Technische Daten | ||
Höhe: | 88,95 m | |
Höhe bis zum Dach: | 88,95 m | |
Etagen: | 25 | |
Baustoff: | Stahl, Beton | |
Höhenvergleich | ||
Frankfurt (Oder): | 1. (Liste) | |
Anschrift | ||
Stadt: | Frankfurt (Oder) | |
Land: | Deutschland |
Geschichte
Der Turm wurde von einem Kollektiv unter Leitung der Architekten Hans Tulke und Paul Teichmann und zum Teil durch Jugendbrigaden entworfen und erbaut. Der Bau dauerte fast acht Jahre. Er war als Bürogebäude geplant. Zur Eröffnung gab es 274 Betten für die Arbeitnehmer im Halbleiterwerk Frankfurt (Oder), sowie 160 Betten für ein Jugendhotel. Zudem war dort ein Teil des Datenverarbeitungszentrums Frankfurt (Oder) (DVZ) untergebracht. Im Erdgeschoss gab es die Buchhandlung „Ulrich-von-Hutten“, einen Delikat-Laden mit 400 m² Verkaufsfläche und das Selbstbedienungsrestaurant „Schnell-Gastronom“ (im Volksmund auch "Glaskasten" genannt), während in der 23. Etage das Panorama – Café untergebracht war.
Das Hochhaus-Café hatte wie alle DDR-Gaststätten mit mehreren Problemen fertig zu werden. Das fing bei der Beschaffung bzw. dem Einkauf der Waren an. Hinzu kamen immer Personalprobleme und die Machenschaften mancher Kellner. Weil Gaststättenplätze zu den stärker frequentierten Zeiten immer knapp waren, wollten bestimmte Kellner für freie Plätze oder für Reservierungen vorher ein Trinkgeld haben. Die staatlichen Leiter kannten natürlich die Misere und wollten das Niveau der HO-Gaststätten verbessern. So hielt auch im Gaststättengewerbe der „Sozialistische Wettbewerb“ seinen Einzug. Das Ziel war mit „Gaststätte der ausgezeichneten Qualität“ sehr hoch angesetzt.
Mit einer Gästebefragung zu 5 Kriterien bezüglich Bedienung, Qualität der angebotenen Waren, Ordnung und Sauberkeit konnten die Gaststättenbesucher ihre Meinung äußern. Diese Bewertung konnte man geheim erstellen, wenn man seine Adresse auf dem Zettel nicht angab, oder auch nachvollziehbar mit der eigenen Adressangabe.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Gebäude renoviert (1992 bis 1994) und nach den Plänen von Architektin Monika Krebs umgebaut. Der Umbau kostete ca. 200 Mio. DM (kaufkraftbereinigt heute rund 151 Mio. €). Am 26. August 1993 wurde der 41.000 m² große Oderturm-Komplex mit einer modernen Einkaufspassage eingeweiht. Eine große Leuchtreklame wurde hinzugefügt. Sie ist ein unübersehbares Wahrzeichen der Stadt. Mit ca. 1400 Arbeitsplätzen ist der Oderturm ein wichtiger Bestandteil des Zentrums der Stadt. Im Jahr 1999 wurde im 24. Stock ein Restaurant eröffnet. Bei der fünfundzwanzigsten, kaum sichtbaren Etage, handelt es sich um eine Techniketage, die etwas niedriger als die anderen ist.
Auf dem Dach des Oderturms befindet sich eine Sendeantenne zur Verbreitung des Programms der Oderwelle auf der UKW-Frequenz 91,7 MHz mit 1 kW ERP.[1]
Bilder
- Oderturm und Alte Post
- Blick vom Oderturm (Richtung Norden)
Literatur
- Architekturführer DDR: Bezirk Frankfurt (Oder). First edition, 1984. Ingrid Halbach, Matthias Rambow, Horst Büttner, Peter Rätzel. VEB Verlag für Bauwesen, Berlin.
Weblinks
Einzelnachweise
- Frankfurt (Oder) FM transmitter info, auf mscan.org