Oberlupitscheni

Oberlupitscheni i​st ein Ort i​n den Windischen Büheln i​n der Südweststeiermark d​er Steiermark w​ie auch Ortschaft u​nd Katastralgemeinde d​er Stadtgemeinde Leibnitz i​m Bezirk Leibnitz.

Oberlupitscheni (Zerstreute Häuser)
Ortschaft
Katastralgemeinde Oberlupitscheni
Oberlupitscheni (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Leibnitz (LB), Steiermark
Gerichtsbezirk Leibnitz
Pol. Gemeinde Leibnitz
Koordinaten 46° 44′ 29″ N, 15° 31′ 12″ O
Höhe 300 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 137 (1. Jän. 2021)
Gebäudestand 65 (2001)
Fläche d. KG 2,73 km²
Postleitzahl 8451 Heimschuh,
8462 Gamlitz
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 15595
Katastralgemeinde-Nummer 66156
Zählsprengel/ -bezirk Seggauberg (61053 008)
PLZ 8462 bei Brennerstock; bis 2015 ZSP 61038000 (Teil der Gem. Seggauberg)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk
f0
137

BW

Geographie

Der Ort befindet s​ich gut 35 Kilometer südlich v​on Graz, 5 km südlich v​on Leibniz, k​napp 10 km nordwestlich v​on Spielfeld.

Die zerstreuten Häuser Oberlupitscheni liegen in der oberen Talung des Aflenz-/Retzneibachs (Weißenbach), einem kleinen Nebenfluss der Mur bei Retznei, am Nordrand der Windischen Bühel zum Sausal hin. Sie verteilen sich gutteils auf um die 300 m ü. A. Höhe. Die Ortschaft und Katastralgemeinde umfasst 273,24 Hektar mit etwa 70 Adressen mit knapp 200 Einwohnern. Zum Ortschaftsgebiet gehört auch die Höhenlagen nördlich am Edlmannskogel (383 m ü. A.), so das Gehöft Vulgo Knilli, bis an den Hügelkam südlich, darunter die Gehöfte Vulgo Godi und Kroaner, und etwa 15 Häuser noch weiter östlich von Brennerstock in einer kleinen Exklave des Katastralgebiets über Retznei, bis um die 400 m hinauf. In der Exklave entspringt auch der Oberlupitschbach.

Die Wagnastraße (L621) b​iegt von Aflenz kommend v​or Oberlupitscheni n​ach Süden Richtung Brennerstock hinauf u​nd in d​as Grubtal hinunter, d​urch den Ort führt d​ie Talung hinein n​ur eine kleine Gemeindestraße. Von dieser gelangt m​an nach Schönegg a​m Edlmannskogel, i​n das z​u Heimschuh u​nd Gamlitz gehörende Hintertal d​es Aflenzbachs a​m Kranachberg (496 m ü. A.) u​nd hinüber a​n den Fahrenbach.

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Schönegg (O u. KG) Aflenz an der Sulm (O, KG Aflenz, Gem. Wagna)
Unterfahrenbach (O u. KG, Gem. Heimschuh) Unterlupitscheni (O u. KG, OT Retznei, Gem. Ehrenhausen a.d. Weinstr.)
Labitschberg (O u. KG, Gem. Gamlitz) Grubtal (O, KG Grubthal, Gem. Gamlitz)

Geschichte

Lupitscheni – alt am Lopicznikh;[1] Lopescheinig;[2] in der Josephinische Landesaufnahme um 1770 Lopucheny[3] – ist der alte slowenische Siedlungsname zum Tal des Retznei-/Weissenbachs als Weinbaugebiet.[1] Erste Erwähnungen finden sich im Lehenbuch des Benediktinerstiftes St. Paul in Kärnten aus der Zeit 1108 bis 1160.[1] Vom heutigen Unterlupitscheni, das zu Retznei (heute Gemeinde Ehrenhausen) gehört, ist Oberlupitscheni durch die südlichen Ortslagen von Aflenz (Gemeinde Wagna) getrennt, das auf der kleinen Einsattelung hinüber an die Sulm liegt. Oberhalb von Retznei gehören noch einige Weinlagen des alten Gebietes Lupitscheni zur Katastralgemeinde, die durch die zu Gamlitz gehörende Ortslage Brennerstock abgetrennt sind. Weinbau ist schon 1406 urkundlich (Weinriede im Ernst ob der Loppetschein).[1] Die Gegend war ursprünglich nur mit verstreuten kleinsten Weingartenweiler oder Winzerreihen (Weingartenzeilen) besiedelt, letztere als Aneinanderreihung von Kellern, Weinzerl-Keuschen und Pressanlagen, selbst die wenigen bäuerlichen Gehöfte waren kaum durchgehend bewohnt. Die Dauerbesiedelung entstand erst in der mittleren Neuzeit.[1] Beim Rückmarsch der Türken von Wien wurde die Gegend 1532 verwüstet und lag noch 1541 öde.[1] 1636 brach im Ort die Pest aus, und verbreitete sich über das ganze Weinbaugebiet.[1]

Nach der Entstehung der Katastralgemeinden ab 1817 und mit der der Ortsgemeinden 1850 kam Unterlupitscheni zu Retznei, Oberlupitscheni zu Seggauberg. 1770 hatte Lupitscheni 82 Gebäude und 392 Einwohner, 1846 436 Einwohner, von denen etwa 25 in Oberlupitscheni wohnten.[4] Um 1885 war das Tal nach Frauenberg eingepfarrt und eingeschult.[5] Zur Gemeinde Seggauberg gehörte die Ortschaft bis zu deren Auflösung durch die Gemeindestrukturreform in der Steiermark 2015.

1861 befanden s​ich hier 18,44 Hektar Rebflächen, 1899 erreichte d​ie Reblaus d​en Ort, seither w​ird nurmehr i​n besten Lagen angebaut.[1] Oberlupitscheni gehörte früher z​um Weinbaugebiet Windische Bühel, s​eit 1938 z​um Sausaler Weinbaugebiet.[1]

Sehenswürdigkeiten

Die Landschaft gehört z​um Naturpark Südsteiermark (Landschaftsschutzgebiet Südweststeirisches Weinland).

Nachweise

  1. Friedrich Klementschitz: Weingeschichte von Lupitscheni und Retznei. In: steiermarkwein 13 (3/2013), S. 101–103 (ganzes Heft, pdf (Memento des Originals vom 2. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.steiermarkwein.at, steiermarkwein.at).
  2. Albert Starzer: Die landesfürstlichen Lehen in Steiermark von 1421-1546. Band 17 von Veröffentlichungen der Historischen Landeskommission für Steiermark.Selbstverlag der Historischen Landes-Commission, 1902, S. 246 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Vincenc Rajšp, Arhiv Republike Slovenije (Hrsg.): Slovenija na vojaškem zemljevidu 1763–1787, zvezek 6 / Josephinische Landesaufnahme 1763–1787 für das Gebiet der Republik Slowenien. Bd. 6, Verlag Založba ZRC, 1995, Eintrag Offlencz / Aflenz a.d. Sulm, S. 27 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Steiermark Teil 2, Oberlupitscheni und Unterlupitscheni, S. 19 resp. 16 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF o.D. [aktual.]).
  5. Josef Andreas Janisch: Topographisch-statistisches Lexikon von Steiermark. Band 1 A–K, Verlag Leykam, Graz 1885; neu Verlag für Sammler, 1979; S. 141 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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