Oğuzhan Yazıcı
Oğuzhan Yazıcı (* 22. Oktober 1977 in Hattingen) ist ein deutscher Jurist und Politiker (CDU).
Biografie
Familie, Ausbildung und Beruf
Yazıcı ist Sohn türkischer Gastarbeiter. Er ist der erste türkeistämmige Abgeordnete der CDU Bremen. Nach der Geburt in Hattingen ist Yazıcı in Bremen zur Schule gegangen. Seine Geschwister sind in Bremen zur Welt gekommen. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Sie leben gemeinsam im Bremer Stadtteil Findorff.
Yazıcı studierte Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg, an der Adelaide-Law School und an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. 2005 legte er sein erstes Staatsexamen mit Prädikat ab und promovierte 2010 im Fach Strafrecht und Kriminologie in Bremen mit der Note summa cum laude zum Thema Gewalttätige Männlichkeitsinszenierungen türkischstämmiger Jugendlicher.[1]
Er arbeitete von 2006 bis 2008 im Täter-Opfer-Ausgleich Bremen e. V.[2] und leitete Konflikttrainingsseminare für Übungsleiter des Landessportbundes Bremen zum Thema „Gewalt auf dem Fußballplatz“. Er nahm an dem einjährigen, berufsbegleitenden Weiterbildungsprogramm des DBH-Bildungswerks teil und qualifizierte sich zum Mediator in Strafsachen. Von 2009 bis 2012 war Yazıcı als Rechtsreferendar am Hanseatischen Oberlandesgericht Bremen tätig[3], wo er zugleich im Ausbildungspersonalrat mitarbeitete. Seit 2016 arbeitet Yazıcı als Jurist im Verein Täter-Opfer-Ausgleich und leitet die Schlichtungsstelle in Hemelingen und das Schulprojekt-Ost. Er ist freiberuflicher Dozent für Gewaltprävention.
Politik
Seit 2010 ist Yazıcı Mitglied der CDU Bremen. Er kandidierte als Quereinsteiger bei der Wahl am 22. Mai 2011 für die Bremische Bürgerschaft und verpasste den Einzug nur knapp. Seit 2011 ist er Beisitzer im CDU-Ortsverband Findorff und stellvertretender Stadtbezirksverbandsvorsitzender im Bremer Westen. Seit 2012 ist er stellvertretender Kreisvorsitzender Bremen Stadt und Landesvorsitzender des Deutsch-Türkisches Forums der CDU Bremen.[4] Seit 2015 ist er Landesvorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU Bremen und Mitglied des Landesvorstandes der CDU Bremen.
Durch die Wahl von Elisabeth Motschmann in den Deutschen Bundestag rückte er am 18. Oktober 2013[3] in die Bremische Bürgerschaft nach.[5] Bei den Wahlen zur 19. Bremischen Bürgerschaft am 10. Mai 2015 kandidierte Yazıcı auf Listenplatz 12 der CDU-Landesliste und wurde wiedergewählt. Mit 2444 Direktstimmen verbesserte er sein persönliches Ergebnis von 1317 Stimmen aus den letzten Bürgerschaftswahlen 2011 deutlich.[6]
Bei der Wahl zur 20. Bremischen Bürgerschaft am 20. Mai 2019 erzielte Yazıcı mit 3.234 Personenstimmen das fünftbeste Ergebnis auf der Gesamtliste der CDU.
Er ist Fraktionssprecher für Recht, Justiz, Datenschutz und Informationsfreiheit. Stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses und Sprecher für Petitionen. Yazıcı ist Mitglied im Ausschuss Wissenschaft, Medien, Datenschutz und Informationsfreiheit. Er ist Mitglied des Richterwahlausschusses und im Ausschuss Vertrauensleute für die Wahl der ehrenamtlichen Richter des VG/OVG. Er ist Beiratsbetreuer in Findorff.
Weblinks
- Biographie bei der Bremischen Bürgerschaft
- Oğuzhan Yazıcı auf der Website der CDU-Fraktion
Einzelnachweise
- Jung, männlich, türkisch - gewalttätig? Eine Studie über gewalttätige Männlichkeitsinszenierungen türkischstämmiger Jugendlicher im Kontext von Ausgrenzung und Kriminologisierung. (Informationen zum Buch auf der Verlagswebseite)
- [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Defekte_Weblinks&dwl=http://wwww.toa-brmen.de/ Seite nicht mehr abrufbar], Suche in Webarchiven: [http://timetravel.mementoweb.org/list/2010/http://wwww.toa-brmen.de/ Homepage]
- Biografie von Oguzhan Yazici auf bremische-buergerschaft.de; abgerufen am 13. November 2013
- „Integration ist Psychologie“. 4. Mai 2013, abgerufen am 23. September 2021.
- CDU ändert Ausschuss-Vorsitz. weser-kurier.de, 17. Oktober 2013
- Landeswahlleiter
- Netzwerk Integration. 3. November 2020, abgerufen am 23. September 2021.
- Startseite. Abgerufen am 23. September 2021 (deutsch).