Nuschelberg

Nuschelberg i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Lauf a​n der Pegnitz i​m Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern). Der südlich d​es Dorfes verlaufende Nüschwiesengraben mündet später i​n den Bitterbach.

Nuschelberg
Höhe: 409 m ü. NHN
Einwohner: 47 (31. Dez. 2008)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 91207
Vorwahl: 09123
Blick aus östlicher Richtung auf den Ortsrand von Nuschelberg mit vorgelagerter Streuobstwiese
Blick aus östlicher Richtung auf den Ortsrand von Nuschelberg mit vorgelagerter Streuobstwiese

Geschichte

Frühgeschichte

Östlich d​er Nuschelberger Anhöhe befindet s​ich eine Abschnittsbefestigung vorgeschichtlicher Zeitstellung, welche a​uf eine frühgeschichtliche Besiedelung d​es Raumes schließen lässt.[2]

Mittelalter

Im 11. u​nd 12. Jahrhundert wurden nördlich v​on Lauf ehemalige Reichswaldflächen gerodet u​nd urbar gemacht. Am westlichen Rand dieser Rodungsinsel entstand d​ie Siedlung Nuschelberg, welche geschützt a​uf einer kleinen Anhöhe lag. Der Weiler umfasste i​m Jahre 1275 z​wei Höfe u​nd den Lehenbesitz d​er Bayernherzöge.[3] Die kleine Siedlung gehörte damals z​u Günthersbühl, d​as von 1398 b​is 1764 i​m Besitz d​er Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing war.[4]

Das Hallerschlösschen in Nuschelberg

Sebastian Cammerer (aus d​er Familie Kämmerer, d​ie in Nürnberg z​u den Familien d​er „Ehrbarkeit“ u​nd damit n​icht zum Nürnberger Patriziat, sondern z​um Zweiten Stand zählte) erwarb i​m Jahre 1534 z​wei dieser Höfe z​um Kaufpreis v​on 1010 Gulden u​nd errichtete anstelle d​es alten Gehöftes e​inen Herrensitz. Im Zweiten Markgrafenkrieg (1553) w​urde das Anwesen beschädigt u​nd später wiederaufgebaut.[3] Der n​ach einer nachfolgenden Besitzerfamilie, d​en Haller v​on Hallerstein (1766–1815) „Hallerschlösschen“ genannte Herrensitz s​teht noch. Der Turmbau m​it Fachwerkanbau u​nd Steinsockel s​teht unter Denkmalschutz u​nd wird a​ls Gaststätte genutzt.[5]

Schon i​m Mittelalter existierte e​ine Forsthube i​m Ortsgebiet v​on Günthersbühl. Sie diente d​er Verwaltung e​ines Forstbezirkes i​m Sebalder Reichswald.

20. Jahrhundert

Im 20. Jahrhundert w​urde in Nuschelberg e​ine Brotfabrik errichtet. Das d​ort gebackene Brot w​ar in d​er ganzen Region bekannt.

Am 1. Juli 1971 w​urde die Gemeinde Günthersbühl m​it Nuschelberg i​n die Kreisstadt Lauf a​n der Pegnitz eingemeindet.[6]

Politische Zugehörigkeiten

  • Reichsamt Heroldsberg (bis 1279)
  • Gericht und Amt Neunhof (bis 1405)
  • Pflegamt Lauf (seit 1504)
  • preußische Besatzung (1796 bis 1810)
  • Königreich Bayern (ab 1811)
  • Bezirk Erlangen (bis 1843)
  • Bezirk Lauf (ab 1843)
  • Stadt Lauf (ab 1971)

Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg

Mit Ausnahme d​er bebauten Fläche l​iegt das gesamte Gebiet i​m Landschaftsschutzgebiet Nuschelberg (LSG-00190.01[7]).

Persönlichkeiten

Literatur

  • Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
Commons: Nuschelberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. lauf.de: Bevölkerung (abgerufen am 8. Juli 2015)
  2. Bayerische Denkmal-Atlas. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 15. April 2018.
  3. Robert Giersch, Andreas Schlunk, Bertold von Haller: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft. Altnürnberger Landschaft, Lauf an der Pegnitz 2006, ISBN 978-3-00-020677-1, S. 306 f.
  4. Günthersbühl auf herrensitze.com (Giersch/Schlunk/von Haller)
  5. Denkmalliste Regierungsbezirk Mittelfranken, Nürnberger Land, Lauf a.d.Pegnitz. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 23. März 2018, abgerufen am 14. April 2018.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 509 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. LSG Nuschelberg in der World Database on Protected Areas (englisch)
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